Sucht man passend zu Weihnachten einen entsprechend altmodischen Kitschfilm, der dennoch den Geist der Weihnacht transportiert und das (kindliche) Herz erwärmt, war Walt Disney schon immer eine gute Adresse.
Familientauglich, zwar manchmal zu sehr auf moralische Werte bedacht, bringt „Santa Pfote“ genau die Mischung, die gute Laune erzeugt und festliche Stimmung ein - oder ausläutet.
Santa Claus und sein neuer bester Freund, der weiße Terriermischling Pfote sind auf Mission in New York, als Santa auf der Straße angefahren wird und sein Gedächtnis verliert.
Santa kommt als Weihnachtsmann im Spielzeugladen von Kate und James unter, die das Geschäft soeben von ihrem Großvater geerbt haben, während Pfote zwei Kindern aus dem Waisenhaus zuläuft, welche jedoch Gefahr laufen, von der biestigen Leiterin entdeckt zu werden…
Der Film startet mit einem Exkurs zum Nordpol, wo Santa, Pfote und seine Rentierschar kurz vor Weihnachten in Manhattan nach dem Rechten sehen wollen. Dummerweise wird sein lebenserhaltender Kristall von einem Landstreicher gestohlen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Santa zusammenbricht. Bis dahin sorgt er für florierenden Umsatz im Spielzeugladen.
Weniger freudig geht es im Waisenhaus zu, denn Neuankömmling Quinn muss rasch am eigenen Leib erfahren, wie unbarmherzig die Regeln ausgelegt sind: Kein Spielzeug erlaubt, kein Weihnachtsschmuck und vor allem Lieder sind der Leiterin ein Gräuel.
In diesem Aspekt wird schon reichlich auf die Tränendrüse gedrückt, da sämtliche Mädchen auf eine Adoption warten, wobei eine ihr Leid noch in einem Klagelied zum Ausdruck trällert, so auf einer Treppe im schäbigen Hinterhof.
Leider steht es mit den Songs nicht zum Besten, zumindest nicht in der deutschsprachigen Fassung, in der eher dünne Stimmchen und Texte mit ungleichem Versmaß vorzufinden sind.
Glücklicherweise wird die Handlung nicht vom Singsang überrollt, denn in dieser geht es aufgrund der parallelen Handlungsstränge munter zur Sache.
Waisenhaus, Spielzeugladen, Nordpol und einige Randfiguren bilden eine kunterbunte Mischung mit vielen Facetten.
Es finden sich nachdenkliche Momente, Szenen zum Schmunzeln, es wird nach dem wahren Weihnachtsgeist gesucht und anbei geben die sprechenden Hunde zumeist ein niedliches Bild ab, vor allem die drei Streuner bilden ein sympathisches Team.
Selbstverständlich halten sich Spannungsmomente für Erwachsene arg in Grenzen, die Story verläuft komplett vorhersehbar und es ist definitiv mit einem Happy End zu rechnen und zwar auf jeder Ebene, obgleich man kurz vor dem Showdown wie gehabt sämtliche Pferde scheu macht.
Doch selbst wenn Santa kurzfristig im Krankenhaus landet, Pfote von der Leiterin droht, entsorgt zu werden und ein Tierfänger auf den ersten Blick Glück hat, so wendet sich schließlich doch alles zum Guten.
Inszenatorisch hält man sich mit übermäßigem Firlefanz zurück, es gibt ab und an kleine Verwandlungen durch Pfotes Kristall, die Schlitten-CGI sehen auch nicht allzu überzeugend aus, doch dafür stimmen die Settings, vor allem der altmodische Spielzeugladen wirkt angenehm zeitlos, wie eigentlich der komplette Streifen.
Darstellerisch darf man bei den jungen Mimen nicht allzu viel erwarten, dafür macht Richard Riehle als Santa eine treffende Figur und Bill Cobbs bekleidet eine wunderbare Nebenrolle als ruhiger Anwalt des verstorbenen Großvaters.
So findet sich ein Haufen liebevoller und sympathischer Figuren, es gibt ein paar Bösewichte, die jedoch nie zu ganz fiesen Taten schreiten und ein paar ordentlich dressierte Hunde, deren Mimik mithilfe einiger Computereffekte absolut in Ordnung geht.
Klar, dies ist kein Streifen für die Zeit außerhalb Weihnachtens, denn dafür ist er in jeder Hinsicht zu kitschig und anspruchslos. Doch wer sich zu den Feiertagen mal die volle Dröhnung Liebreiz und Weihnachtsglitter geben will, liegt hier genau richtig.
Die Portion reicht dann aber auch für genau ein Jahr aus…
7 von 10