Review

Eine Gruppe junger Leute entdeckt im Wald den Zugang zu einem Keller. Nachdem sie diesen betreten haben, verlaufen sie sich schnell in den labyrinth-artigen Gängen und verlieren sich teilweise gegenseitig aus den Augen.

Auf der Suche nach dem Ausgang stellen sie aber fest, dass sie nicht alleine sind. Zuerst treffen sie auf eine schweigsame junge Frau, dann werden sie angegriffen und irgendwann liegen ihre Nerven blank...

„Basement“ von Regisseur Asham Kamboj ist einer der unzähligen Filme, der mit dem klassischen Grundkonzept seiner irgendwohin ins Dunkel geschickten Protagonisten aufwartet, die dort dem Unbekannten, ihren tiefsten Ängsten und letztlich ihrem eigenen Tod begegnen sollen. Zugegeben, keine sehr innovative Idee, aber trotzdem ist die Dunkelheit und das sich darin möglicherweise verbergende Unbekannte der Stoff auf dessen Basis schon jede Menge Genre-Klassiker entstanden sind. Um es vorweg zu nehmen, „Basement“ kommt nicht einmal ansatzweise für die Bezeichnung Klassiker in Frage. Vielmehr muss man sich die Frage stellen, ob der Streifen überhaupt in die Kategorie Film fällt und nicht besser als gescheitertes Schulprojekt bezeichnet werden sollte.

Nimmt man das gesamte kreative, handwerkliche und technische Potenzial der hier vor und hinter der Kamera beteiligten zusammen, dürfte dies ungefähr der Größe einer durchschnittlichen Erdnuss entsprechen, was ich jetzt etwas näher ausführen werde.

Die erwähnte Grundidee mit der Dunkelheit usw. ist dabei noch das Beste. Wahrscheinlich deshalb, weil die sowieso von jemand anderem erdacht wurde. Genau hier fällt auch gleich auf, dass fast die ganze Handlung inkl. der „Schluss-Pointe“ aus diversen anderen Filmen zusammengeklaut wurde. Auch hier bewegen wir uns noch auf dem Teppich dessen, was man als hartgesottener Zuschauer noch gerade so akzeptieren kann.

Wirklich mies wird die ganze Angelegenheit wenn eine total ausgelutschte Handlung wie diese dann in die Hände einer Bande von Dilettanten gerät, die auf Teufel komm raus beweisen wollen, dass sie verkannte Genies der Filmbranche sind.

Im Detail sieht dies so aus, dass man den Cast endlos Unsinn brabbelnd oder kreischend durch die ewiggleichen drei bis vier Kellerräume laufen, rennen oder taumeln sieht. Die Art der Bedrohung auf die sie so reagieren besteht meistens aus nichts konkretem, was für den Zuschauer schon mal recht unansehnlich und langweilig anzuschauen ist. Hier zeigt sich dafür deutlich, dass den Darstellern wohl bewusst war, dass sie um die Auflösung des Films funktionieren zu lassen, zu vermitteln haben, dass sie unter schweren psychischen Stress stehen.

Genau dieser Aspekt wurde an zwei anderen maßgeblichen Stellen aber verschlafen. Einerseits im Drehbuch, dass größtenteils keine Grundlage für die ganze Panik liefert und andererseits bei der Regie, die dies nicht bemerkte und stattdessen der Ansicht war, Dunkelheit, rot blinkende Kamera-Lämpchen und ein paar Geräusche sind probate Mittel um fünf Endzwanziger in Panik zu versetzen.

Die Panik wird erst halbwegs nachvollziehbar, als der Streifen dann doch noch endlich den ersten seiner Protagonisten über den Jordan schickt und diesem nacheinander fast alle anderen folgen. Nicht das dies für einen Film dieser Art eine Überraschung wäre, als Zuschauer hat man aber bis dahin schon nicht mehr damit gerechnet, was einen weiteren Mangel aufdeckt. Das Timing bzw. das Gefühl der Regie was die Erwartungshaltung des Zuschauers betrifft. Hier muss man einfach sagen, dass die erste Leiche viel zu spät kommt und was noch viel schlimmer wiegt ist die Tatsache, dass die Morde auch recht unspektakulär ausgefallen sind. Filmblut wird zwar ordentlich verkleckert, aber wirklich interessieren tut das da schon fast niemanden mehr.

Was vielleicht noch interessant ist, ist die Frage nach dem wer und warum. Aber auch in dieser Hinsicht tun sich mehr Fragen auf als beantwortet werden. Betrachtet man die anfangs erwähnte Schlußpointe, fragt man sich automatisch ob dazu nahezu der gesamte Cast ins Gras beißen musste oder ob einige der Morde nicht auch auf das Konto des unsympathischen Derek (Jimi Mistry) gehen.

Letztlich ist dies aber egal, denn diejenigen, die die 70 Minuten (ohne Abspann) bis zum Ende überhaupt durchgehalten haben, dürften sich daran kaum noch stören und einfach bloß froh sein es überstanden zu haben.

„Basement“ offenbart nicht nur diese genannten Schwächen. Generell fehlt es hier an Tempo, Spannung, Logik und handwerklichem Können. Regisseur Kamboj setzte seinen Film aus bewährten Versatzstücken anderer Filme zusammen ohne zu merken, dass ein funktionierender Film mehr ist als die Summe seiner aneinandergereihten Bilder, Szenen und Eindrücke. Damit beweist der Mann eindrücklich, dass er besser in Zukunft Pampelmusen verkaufen sollte als von einer Karriere im Filmbusiness zu träumen.

Unter diesen Voraussetzungen darstellerische Leistungen bewerten zu wollen ist nicht ganz einfach, aber da der Streifen in Form von Danny Dyer und Jimi Mistry zwei halbwegs bekannte Darsteller aufzuweisen hat, will ich doch noch ein paar Worte zum Cast sagen.

Ausgehend von einem mehr als dürftigen Drehbuch kann man eigentlich kaum erwarten, schauspielerisch in irgendeiner Form angesprochen zu werden. Trotzdem ist ein solches Script auch kein Freibrief sich dahinter zu verstecken. Leider kann man aber genau dies von den Herren Mistry  und Dyer behaupten.

Während Mistry eine wenig nuancenreiche von overacting geprägte Vorstellung abliefert, bietet Dyer eine noch erbärmlichere Show als anfangs über den Tod des Vaters psychisch angeschlagener, der dann miesepetrig durch den Keller schleicht um sich dann kurz vor Schluss als eine Art weinerlicher Held zu produzieren. So eine unterirdische Darbietung von einem Mann, der schon in über 60 Filmen mitwirkte habe ich noch nie gesehen!

Dem Rest des Casts wurde zwar auch nicht allzu viel vom Drehbuch mitgegeben, aber die überwiegend weiblichen No-Name-Akteurinnen schneiden dabei weitaus besser ab als die beiden Lead Actors Dyer und Mistry.

Fazit: Die Qualität von „Basement“ ist ungefähr zwei Etagen tiefer als der tiefste Keller anzusiedeln. Keine Spannung, kein Tempo, keinerlei positive Überraschungen – One To Avoid! (2,5 von möglichen 10 Punkten)

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