Review

Ich persönlich habe die ersten beiden Spiele mit Begeisterung gespielt, das dritte ging gerade noch in Ordnung, das vierte und die zahlreichen Ableger kenne ich nicht, das fünfte habe ich bisher nur angespielt. Aber beim Gedanken an das Landhaus und auch an die Polizeistation habe ich wohlig-gruselnde Erinnerungen. An die Filme eher weniger. Das Cover verspricht "The best Resident Evil sequel yet" (nach der Sun. Die müssen es ja wissen...), aber das besagt nicht viel. Der erste war schwach, der zweite stellenweise etwas besser, der dritte hatte dann immerhin Okaystatus. Die beiden animierten Filme sind im Gegensatz dazu richtig stark und bringen sehr viel Resident-Evil-Flair auf den Bildschirm. Afterlife hätte ich fast nach 10 Minuten ausgemacht. Primitives, spannungsloses Geballere ohne jede Handlung mit totalen Facepalmmomenten (Alice und zwei Klone dringen in eine supergeheime Anlage ein. Zwei Alice werden wahllos erschossen - zufällig bliebt das Original natürlich übrig. Sinn? Logik?). Bei einem Resident Evil erwarte ich keine ausgefeilte Story mit großartigen Wendungen, aber doch einen roten Storyfaden, der mich durch kompetent inszenierte Spannungsmomente treibt. Bis das Flugzeug am Berg zerschellt und die Handlung einen Sprung macht, hatte ich aber schon fast das Interesse verloren. Zum Glück bin ich dran geblieben, denn die nächsten 60 Minuten sind genau das, was ich erwartet habe - schnell, spannend, mit klarer Linie und Charakteren, die zwar Abziehbilder sind, aber als Zombiefutter taugen. Es werden Fragen aufgeworfen, es gibt gute (wenn auch überstilisierte) Actionszenen - kein großes Kino, aber spannend und unterhaltsam, eben das, was ich von Resident Evil erwarte.Gut, das zweite hübsche Mädel im Film (neben Ali Larter, auch wenn ich mir Claire mädchenhafter vorgestellt hätte) hätte etwas länger durchhalten dürfen, aber was solls. Das Ende ist dann leider wieder fast so schlimm wie der Anfang, aber wenigstens mit etwas mehr Bezug zur Filmhandlung. Die große "Enthüllung" ist ungefähr so überraschend, wie der Schock, dass Anakin am Ende von Episode III zu Vader wird und Wesker funktioniert irgendwie überhaupt nicht. Was dagegen funktioniert, sind die vielen kleinen Anspielungen auf die Spiele, wie zum Beispiel die Magnum oder auch die Waffenkammer. Naja, nach 10 Minuten wollte ich den Film ausmachen, nach 70 hätte ich mir direkt den nächsten Teil in den Player geschoben, nach 97warte ich mal gespannt, wie das weitergeht, aber ohne die ganz große Eile. 60 sehr gute Minuten, 10 katastrophale, 10 ziemlich schwache und 7 Abspann. Aber hey, mittlerweile haben wir Jill, Claire und Chris in einem Film gesehen. Jetzt noch Leon Kennedy, und das Ensemble ist endlich komplett.

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