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Nun bin ich kein Resident-Evil-Fan oder -Spezialist, dennoch versuche ich mich an einer Kritik und betrachte Resident Evil: Afterlife als eigenständigen und von den Spielevorlagen losgelösten Film. Keine Frage: Action bietet der Film massig und eine nach Coolness und Schickheit strebende Optik auch. Aber all dies wirkt sehr bemüht und streckenweise auch billig. Viele Effekte erinnern tatsächlich eher an einen Heim-PC, weniger an ein hochproduziertes Kinospektakel - am schlimmsten waren da die beiden Zombie-Hunde. Leider habe ich den Film auf dem Flat nur in 2d gesehen, denn wenn man ihn sich betrachtet, erkennt man schon, dass er einige Einstellungen hat, die in 3d toll aussehen müssen, vor allem im Kino.

Bis auf einige billig wirkende Effekte kann Resident Evil:Afterlife also zumindest auf optischer Ebene durchaus punkten. Dennoch: Die häufig eingesetzten Zeitlupen schmälern den Spaß an dieser optischen Spielerei schon, wenn etwa ganze Kämpfe so langsam ablaufen, dass sie jeder Spannung entbehren, denn vorhersehbar ist das Gezeigte auf ganzer Linie. Und genauso träge wie die Zeitlupen schlummert auch der Plot vor sich hin. Milla Jovovichs Coolheit ist ermüdent, die Dialoge sind hölzern und einfallslos und die ständigen Auf- und Abblenden zu Beginn wirken wie Augenlider, die sich aus Ermüdung ständig schließen und dann mal wieder kurz das Licht auf die Iris fallen lassen. Die Zombies sehen zwar modern-gruselig aus, stehen aber fast die ganze Zeit nur vor dem Gefängnis rum und grummlen sich eines in den nicht vorhandenen Bart. Lediglich der Härtegrad hat mich für ne FSK-16 überrascht, denn gesplattert wird teilweise ganz ordentlich. Ein bisjen mehr Logik und Spannung hätte dem Film sicher gut getan, und witzig war er nur in der Zombie-Lemminge-Szene.

Fazit: Dass Comic-Verfilmugen überladen wirken, liegt in ihrer Natur, allerdings sollte es etwas geschmackvoller sein als in diesem Blockbuster - hier hat einfach das Salz in der Suppe gefehlt. Hätte er etwas Humor aufgewiesen oder ein, zwei Twists in der Story oder wenigstens einigermaßen intelligente Dialoge, wäre dieser Film sicherlich einfaches Unterhaltungskino, das Spaß macht. Resident Evil:Afterlive hat mich aber über weite Strecken einfach gelangweilt.

Schlappe 3,5/10

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