Review

wenn es so etwas gibt, dann ist "The American" ein ruhiger, wenn nicht sogar stiller Thriller.

Still und ruhig - geht das denn überhaupt bei einem Thriller? Anton Corbijn scheint dies mit seinem starbesetzten Film beweisen zu wollen.

Der Film beginnt ganz James-Bond-like. Wir sind in einer verschneiten Hütte irgendwo im Norden Schwedens und wohnen einem Liebesakt zwischen der Hauptfigur Jack und einer nicht näher charakterisierten Frau bei. Als die beiden die Hütte verlassen, schießt man auf sie. Jack kann, zum Erstaunen der Frau, die Angreifer ausschalten, um dann wiederum sie als ungewollte Zeugin zu töten. Denn Jack ist, das erfahren wir in den folgenden Minuten seines Zeichens Auftragskiller und Waffenbauer. Auf der Flucht vor den ermittelnden Behörden und den unbekannten Angreifern flieht er nach Italien. Einer seiner Auftraggeber rät ihm sich in den Abruzzen in einem kleinen Dorf zu verstecken und einen letzten Auftrag auszuführen.
Jack (gespielt von George Clooney) folgt diesem Rat, versteckt sich jedoch in einem Nachbarort und beginnt für seine neue Auftraggeberin eine spezielle Waffe zu konstruieren. In dem  kleinen Dorf begegnet er Menschen, die seine bisherige Eibstellung zum Leben nachhaltig verändern. Da ist allen voran der Pater des Dorfes (gespielt von Paolo Bonacelli) und eine Prostituierte aus dem Nachbarort (gespielt von Violante Placido), in die sich der "harte" Killer verliebt. Langsam und von Widerständen begleitet, beginnt Jack über sein bisheriges Leben nachzudenken und ist bereit, Veränderungen vorzunehmen. Da haben seine Widersacher ihn auch in seinem bisher verborgenen Versteck ausgemacht, weshalb es in der Folge zum unvermeidlichen Showdown kommt.

Die Schauspieler agieren allesamt recht gut in diesem eher "ruhigen" Film. Besonders gut gefallen haben mir Paolo Bonacelli als Priester und Johan Leysen als Auftraggeber. George Clooney agiert gewohnt gut, wobei in diesem Film erneut auffällt, dass er nicht über viele Gesichtsausdrücke verfügt und deshalb eher eindimensional bleibt. Nichtdestotrotz nimmt man ihm die Rolle ab und es ist schon hervorzuheben, dass er überhaupt an diesem Filmprojekt teilgenommen hat.

Regie und Drehbuch liefern uns einen interessanten, weil ungewöhnlichen Thriller (still und ruhig), garniert mit wundervollen Landschaftsaufnahmen aus den Abruzzen, die sofort zu einem Urlaub in Italien einladen.
Interessant ist auch die Filmmusik, die von keinem anderen als Herbert Grönemeyer komponiert wurde und die ruhige Stimmung des Films behutsam unterstreicht.

Ein durchaus sehenswerter Film, an den man aber nicht mit den falschen Erwartungen herantreten darf.

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