Von einem müden Auftragsmörder...09.08.2011
Das Cover der DVD täuscht den gespannten Zuseher völlig über das wahre Wesen des Films. Während man einen Streifen über einen gehetzten Killer erwartet, der zwar in Italien spielt und einige Landschaftsaufnahmen zu bieten hat, aber auch die eine oder andere spannende Actionsequenz, ist die Realität aber sowas von anders...der Killer wird nicht gehetzt. Landschaftsaufnahmen gibt es, aber immer die gleichen. Und was völlig fehlt, ist die Action, hier gibt es gerade einmal drei sehr kurze Sequenzen, eine gleich zu Beginn des Films ( das ist, so möchte ich es nennen, auch eine arglistige Täuschung, denn man freut sich auf den weiteren Film und denkt, es würde so fortgesetzt, wie es begonnen wurde...), eine nach etwa 70 Minuten und eine dann zum Schluß. Kurzum: es passiert hier sehr, sehr wenig.
Jetzt könnte man entgegenhalten, daß das bei Brügge sehen und sterben ja auch nicht viel anders ist. Und damit hat der, der die Widerworte äußert, ja auch weitgehend recht...denn sowohl da als auch hier passiert nicht viel. Doch der in Belgien spielende Film hat Charme, Humor und eben doch ein wenig Action - während man sich hier ganz und gar auf George Clooney verläßt, der seine Figur, das sei zugegeben, durchaus überzeugend in Szene zu setzen vermag. Aber die Geschichte um einen alternden Auftragsmörder namens Jack, der in einem kleinen Abruzzendorf als letztem Auftrag ein Spezialgewehr baut und dabei stetig das Gefühl hat, verfolgt zu werden, hat einfach zu wenig zu bieten, um den Zuseher bei Laune zu halten. Es wird nicht viel erklärt - weder, woher Jack kommt, noch wer seine Auftraggeber sind, noch, ob und wie Verrat geübt wurde - und so bleibt eine sehr rudimentäre Geschichte übrig, die sich im wesentlichen um Jacks Leben in dem Dorf dreht, samt Gesprächen mit dem Dorfgeistlichen und dem Techtelmechtel mit einer Hure.
Und während der eine oder andere derart ruhige Filme vielleicht faszinierend finden mag, fehlen mir hier eher das Ziel und der Hintergrund des Treibens. Wohin will er uns führen, der dröge Streifen? Was will er uns erzählen? Wie oft noch sollen wir Jack treppauf, treppab durch die immergleichen Gassen des immergleichen Bergdorfs folgen? Das hat alles schon einen fast meditativen Charakter, ähnlich wie bei dem kürzlich gesehenen, aber in einem ganz anderen Genre verhafteten Eat, Pray, Love - aber zum Meditieren mache ich meinen Beamer nicht an, sondern starre einfach so vor mich hin. Nein, die Geschichte hat mir nicht gefallen, hat mich nicht gefesselt, sondern gelangweilt, und dagegen helfen auch weder Clooney noch ein paar italienische Eindrücke...4/10.