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Da der Zombiefundus bereits alle erdenklichen Varianten von „…The Living Dead“ auf den Markt geschmissen hat, haben es sich die Gebrüder Ford aus Großbritannien etwas einfacher gemacht und ihren Streifen schlicht „The Dead“ getauft.
Dass Genregrößen wie Romero bis Fulci bei vielen Szenen Pate standen, wird bereits mit den ersten Einstellungen deutlich.

Irgendwo in Afrika stürzt ein Rettungsflugzeug ab und nur der Ingenieur Brian Murphy (Rob Freeman) überlebt. Umgeben von Zombies hilft ihm bald der einheimische Daniel (Prince David Oseia), der seinen Sohn vermisst. Gemeinsam bestreiten sie ihren Weg durch menschenleere Landschaften, der von einigen Attacken der Untoten begleitet wird…

Es ist eine recht ungewöhnliche Umgebung für einen Zombiefilm, denn gedreht wurde in Ghana und Burkina Faso. Ebenso ungewöhnlich sind die zahlreichen (folgerichtig dunkelhäutigen) Zombies, die mitten unter der Wüstensonne nach potentiellen Opfern Ausschau halten. Sie bewegen sich klassisch langsam, wirken mit ihren leeren Augen oftmals spooky und sind allerdings recht leicht auszuschalten, zuweilen sogar schlicht zu ignorieren, wenn die Distanz stimmt.

Mit dem herumstreunenden Ingenieur gibt es handlungstechnisch allerdings einige Probleme, da sich die Abläufe nach einer Weile schlicht wiederholen und ein wirkliches Ziel kaum auszumachen ist. In Begleitung von Daniel kommt es zwar noch zu einigen Hintergrundinformationen und den Äußerungen von Sehnsüchten und Wünschen, doch der Background der Zombies bleibt außen vor.
Auch wenn sich Freeman wahrlich müht, seiner Rolle Glaubhaftigkeit einzuhauchen, fehlt seiner Figur etwas Markantes, vielleicht auch ein wenig Augenzwinkern in Form von Zynismus, denn über weite Teile läuft die Handlung ohne Worte ab und zieht sich phasenweise arg in die Länge.

Höhepunkte bilden demgegenüber die regelmäßig eingestreuten Konfrontationen, bei denen es zu einer ordentlichen Menge handgemachter Splattereffekte kommt. Da werden Gesichter weggeschossen, ein Kopf mit dem Auto überrollt, es gibt zahlreiche Bisswunden und blutige Einschüsse und einige Untote mit unschönen Knochenbrüchen.
Die Qualität der Effekte ist auf solidem Niveau angesiedelt und erinnert in seiner derben Darstellung ans Fulcis Glanzzeiten.

Demgegenüber gibt die Geschichte mit ihrem überwiegend ruhigem Erzählfluss zu wenig her und bietet zu wenige Höhepunkte, auch wenn die exotische Kulisse einige Durchhänger zu kaschieren vermag.
Die Reduzierung auf maximal zwei Hauptfiguren erweist sich als fatal, denn dadurch mangelt es an Dynamik und einem deutlich definierten Ziel, zumal Murphy einige Zeit tatsächlich recht ziellos durch die Gegend marschiert.
Die klassisch gestalteten Zombies und die teilweise wuchtigen Gewalteffekte gehen zwar deutlich aufs Pluskonto, doch aufgrund des eindimensionalen Ablaufs kann der Streifen nicht über die volle Laufzeit unterhalten.
5 von 10

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