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Das eher ruhige Lake Victoria wird beim Spring Break zur ultimativen Partyzone. Tausende von ausgeflippten Jugendlichen feiern im und am See bei lauter Musik mit viel Alkohol. Durch ein Erdbeben wird ein Zugang zu einem bisher isolierten Höhlensystem unter dem See freigelegt, wo eine seit 2 Millionen Jahren ausgestorbene Piranha-Spezies überlebt hat. Große Schwärme dieser gefräßigen Killermaschinen sind nun befreit. Ihren unstillbaren Hunger nach Fleisch befriedigen sie mit den nichtsahnenden Badegästen. In Sekundenschnelle verwandelt sich die feucht-fröhliche Party in ein Schlachtbankett.

Außer das sich beißwütige Fische tummeln und gerne auch mal ein Häppchen Menschenfleisch zu Gemüte führen hat Piranha mit dem Original von Joe Dante eigentlich herzlich wenig zu tun. Auch die Zielsetzung ist bei Alexandre Aja eine ganz andere. Hier soll einfach nur ein Splatterspaß vermittelt werden, ohne Ernst, Tiefgang, einer sinnvollen Story oder ausgefeilten Charakteren und das ist auch gut so.
Schon fast lustig ist schon die Erklärung für das Auftauchen der prähistorischen Freßmaschinen. Diese stammen aus einem unterirdischen See, der durch ein Beben eine Verbindung zum Lake Victoria bekommt. Die Viecher sind schlappe 2 Millionen Jahre dort eingesperrt gewesen und haben durch simplen Kannibalismus die Zeit überdauert, was ich jetzt mal für wissenschaftlichen Blödsinn der Extraklasse halte, paßt aber doch zur parodistischen Grundstimmung des Abenteuers.
Wir haben also hunderte ausgehungerte Killerfische, da trifft es sich natürlich gut das dies rechtzeitig zum Spring Break stattfindet, denn so befindet sich auch ausreichend Kanonenfutter im Wasser. Das wird dann auch leidlich durch ein sichtbar überzeichnetes Blutbad genutzt. Was hier abgefressen, durchbissen, abgenagt und weggerissen wird ist schon dermaßen übertrieben, das es schon wieder lustig ist (bis auf den Gag mit dem primären männlichen Geschlechtsmerkmal, den man leider im Nachfolger noch mehr übertrieb als hier schon). Das ist dann mal wieder die Kategorie Kumpels und Bier her, der Spaß kommt beinahe automatisch.
Störfaktoren fand ich allerdings die doch recht lange Anlaufphase, nach dem netten Jaws Gedächtnisauftritt von Richard Dreyfuss passiert bis auf Jerry O´Connells Auftritt als mobil maritimer Pornoproduzent doch lange Zeit recht wenig. Auch auf die nervigen Kids hätte man von mir aus gerne verzichten können, zumal man ja ahnen muß das der hauptrollenden Familie am Ende ja doch nichts passiert.
Ansonsten vermittelt Piranha doch eine solide Portion Fun. Freunde von Gore und Liebhaber der weiblichen Anatomie werden voll bedient Klischees genüßlich breitgetreten und tiefenpsychologische Subtexte mit Hinterntritt ignoriert. Hat Spaß gemacht.
7/10

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