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Die zwei Auftragskiller Max und Sylvester haben den Auftrag eine verloren gegangene Schiffsladung voller Drogen wieder zu beschaffen. Gar nicht so einfach, denn auf einmal herrscht Krieg auf den Strassen als die zwei größten Gangsterbosse um die Herrschaft des Landes kämpfen. Nebenbei werden sie von Killern gejagt, sollen noch einen entführten Lieferjungen retten, massenhaft Leute umbringen und Gangsterbräute beglücken. Und irgendwie spielen Silikontitten auch noch eine Rolle. Die wichtigste Regel in diesem Chaos lautet: verliere bloss nicht deine Nerven! Oder deine Eier...


Mit seinem Regieerstling "Shoot 'Em Down" hat Regisseur Emilis Velyvis gleich einen absoluten Volltreffer gelandet, in dem er auch gleichzeitig noch als Darsteller zu bewundern ist. Bisher ist das litauische Kino eigentlich vollkommen an mir vorbeigegangen, doch dieser filmische Beitrag in allerbester Tarantino-Manier ist extrem gut gelungen und kann sich wirklich sehen lassen. Dem Zuschauer offenbart sich dabei eine herrliche Kombination aus Action / Thriller-und Komödie, die zudem auch stellenweise recht hart daherkommt, so das die hohe Alterseinstufung durchaus gerechtfertigt erscheint. Doch es ist keineswegs der stellenweise ansehnliche Härtegrad der die vorliegende Geschichte so äusserst unterhaltsam macht, sondern vielmehr die gewählte Erzählstruktur, die doch offensichtliche Anlehnungen an Tarantinos Meisterwerk "Pulp Fiction" erkennen lässt. Besteht der Story-Plot doch aus mehreren kleinen Erzählsträngen die zu Beginn kaum Zusammenhänge erkennen lassen und erst gegen Ende zu einem einzigen Erzählstrang zusammenlaufen.

Bis dahin jedoch entpuppt sich das Geschehen ineinander verschachtelt und offenbart episodenartige Abschnitte, bei denen man die Gesamtzusammenhänge noch nicht so ganz erkennen kann. Ständig neu auftauchende Charaktere sorgen zu Beginn noch für einige verwirrung, die sich aber mit zunehmender laufzeit immer mehr in Luft auflösen, da die verschiedenen Puzzleteilchen immer besser ineinander passen. Jede Episode an sich ist dabei sehr unterhaltsam und interessant gestaltet und wird von einem dramaturgisch erstklassig aufgebautem Spannungsbogen begleitet. Zudem wohnt den Ereignissen ganzzeitig eine recht geheimnisvolle Note bei, da man selbst die ganzen Kleinteile richtig einordnen muss, um zum Ende hin das große Ganze erkennen zu können. Bis es soweit ist, kann man sich allerdings an toller Action und sehr spielfreudigen Darstellern erfreuen, die durch die bank einen hervorragenden Eindruck hinterlassen und denen man die Freude am Schauspiel richtig anmerkt.

Das Beste ist jedoch der brillante Humor, mit dem das actiongeladene Szenario versehen ist. Dabei ist es vollkommen egal, ob man sich am teils äusserst bissigen Wortwitz oder an der brillanten Situationskomik erfreut, die Lachmuskeln bekommen einiges an Arbeit. Manche Passagen sind dabei schon so skurril gestaltet, das einem fast zwangsläufig die Tränen in die Augen schießen. Das liegt hauptsächlich an den beiden Hauptfiguren der Geschichte, die absolut perfekt miteinander hermonieren und ein Highlight des Filmes darstellen. Aber auch in den kleinsten Nebenrollen ist "Shoot 'Em Down" perfekt besetzt, so das es im Bezug auf das dargebotene schauspiel nicht den kleinsten Grund zur Beanstandung gibt.

Es ist immer wieder schön, wenn ein bis hierher unbekannter Regisseur gleich mit seinem Debütfilm einen so herzerfrischenden Film auf die Beine stellt, wie es mit "Shoot 'Em Down" ganz eindeutig der Fall ist. Eine tolle und gut umgesetzte Story, die nahezu perfekte Verknüpfung verschiedener Genres und unbekannte, aber sehr gut aufspielende Darsteller sind hier die richtigen Zutaten für einen äusserst kurzweiligen Filmgenuss, der zudem noch mit tollem Humor und einer Menge Action angereichert wurde. Und so kann man Emilis Velyvis letztendlich nur einen erstklassigen Film attestieren und die Hoffnung hegen, das weitere Werke in der gleichen Qualität nachfolgen werden.


Fazit:


Wenn man es nicht besser wüsste dann könnte man wirklich auf einen Beitrag von Tarantino tippen, denn Emilis Velyvis hat sich ganz offensichtlich an dessen Werken orientiert. Das Ergebnis ist ein in allen Belangen überzeugender Filmspaß, der Action, Härte-und köstlichen Humor brillant miteinander vereint. Spätestens ab diesem Film sollte man auch den baltischen Staat Litauen auf der Film-Landkarte vermerken und die Augen nach weiteren sehenswerten Filmen dieses Landes offenhalten.


8/10

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