Die beiden Schüler Richard und Justin planen aus einer philosophischen Überzeugung heraus - und um zu sehen, ob sie damit durchkommen - einen vermeintlich perfekten Mord mit einem vollkommen zufällig ausgewählten Opfer und setzen diesen anschließend auch in die Tat um. Die mit dem Fall betraute Polizistin Cassie Mayweather und ihr neu zugeteilter Partner Sam Kennedy folgen den am Fundort der Leiche drapierten Hinweisen darauf hin zu dem Highschool-Hausmeister Sam, der den perfekten Sündenbock abgibt. Cassie kommt die Sache allerdings etwas zu glatt vor... und so nimmt sie die beiden Kids, die allem Anschein nach kein Wässerchen trüben können, anschließend auf eigene Faust genauer unter die Lupe... Ebenso wie der ziemlich bescheuerte "R.S.V.P. - Einladung zum Sterben" aus demselben Jahr - nur ohne Slasherfilm-Anleihen und als solide budgetierte Major-Produktion formal nicht auf einem ähnlich niedrigen Niveau angesiedelt wie dieser - arbeitet sich auch "Mord nach Plan" nur allzu offensichtlich an Alfred Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" ab, erreicht jedoch keinesfalls dessen Spannung und bläst den an sich bekannten Inhalt zudem auch mit ziemlich unnützen Neben-Handlungen und vielen Charakter-Momenten auf, die der von Sandra Bullock gemimten Polizistin (eine per se langweilige Ermittler-Figur mit eingebautem Trauma aus der Mottenkiste nach dem Vorbild von "Das Schweigen der Lämmer") wohl ein wenig mehr Tiefe verleihen und der Hauptdarstellerin was zum spielen geben sollen, das zähe Endergebnis aber offenkundig nur zu seinen Ungunsten verwässern. Regisseur Barbet Schroeder beweist nach "Weiblich, ledig, jung sucht..." und "Desperate Measures" jedenfalls zum wiederholten Mal, dass ihm die typische hollywood'sche Mainstream-Thriller-Masche mal so überhaupt nicht liegt und dass er es auf identischem Terrain keinesfalls mit einem Hitchcock aufnehmen kann, der es schon 54 Jahre zuvor verstanden hat, dieselbe Geschichte wesentlich kompakter, fieser und zudem auch inszenatorisch dem Anschein nach in einer einzigen Einstellung mit versteckten Schnitten sehr viel anspruchsvoller auf die Leinwand zu bringen. Schlimmer noch: Im Grunde genommen kann es "Mord nach Plan" nicht mal mit der "Columbo"-Episode "Luzifers Schüler" (im Original: "Columbo Goes to College") aufnehmen, in der ja ebenfalls ein (vermeintlich) ach so smartes Teenager-Duo einen (fast) perfekten Mordplan ausgetüfftelt hat und dafür von Peter Falk einkassiert wurde... und die hat ja 1990 schon im TV mehr hergemacht! Wie peinlich ist das denn bitteschön?!? Nun ja, spätestens wenn das nur allzu genretypisch mit Psychopathen-Action aufgemotzte Finale erreicht ist, ist klar, dass es sich bei "Mord nach Plan" nur um läppische Stangenware handelt, die heutzutage allenfalls noch aufgrund des frühen Auftritts von Ryan Gosling als Hälfte des Mörder-Duos erwähnenswert ist, die man ansonsten aber gepflegt unter den Teppich kehren kann. Fazit: "Murder by Numbers"...? Wohl eher "Moviemaking by Numbers"...
4/10