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Alfred Hitchcock machte es 1948 vor und Barbet Schroeder macht es ihm in aller Ehre nach. "Mord nach Plan" ist das Remake des gleichnamigen Thrillers "Cocktail für eine Leiche". Drehbuchautor Tony Gayton war auch schon für "The Salton Sea" mit Val Kilmer verantwortlich. Mit seinem Screenplay bedient er sich kräftig bei Hitchcock, doch die Story wirkt nie konstruiert und bietet massig eigene Ideen. Regisseur Barbet Schroeder inszenierte unter anderem "Weiblich, ledig, jung sucht..., Kiss of Death" und auch der Actionfilm "Desperate Measures" mit Keaton und Garcia stammt von ihm. Jüngst hat Schroeder eine französische Dokumentation namens "L´Avocat de la terreur" abgedreht, seit 2002 aber keinen Spielfilm mehr.

Justin Pendelton (Michael Pitt) und Richard Haywood (Ryan Gosling) sind in der Schule, sowie im Leben gnadenlos unterfordert. So planen sie aus Langeweile den perfekten Mord, an einem willkürlich ausgesuchten Opfer. Sie platzieren gefakte Spuren, inszenieren ihre Alibis, haben aber die Rechnung ohne die Ermittlerin Cassie Mayweather (Sandra Bullock) gemacht. Mit ihrem neuen Partner Sam Kennedy (Ben Chaplin) setzt sie den Mord nach und nach zusammen, denn Justin und Richard haben bei ihrem scheinbar perfekten Plan nicht mit Perfektion gearbeitet. Cassie weiss ganz genau, dass Justin und Richard die Mörder sind, kann es ihnen aber nicht nachweisen. Auch ihre Vorgesetzten sehen in Hausmeister Ray Feathers (Chris Penn) den wahren Täter. Zudem wird Cassie von ihrer dunklen Vergangenheit eingeholt.

Allein schon die Darstellerige ist das Ansehen dieses spannenden Psychothrillers wert. Sandra Bullock als toughe, aber doch verletzliche Ermittlerin mit mysteriöser Vergangenheit ist eine Wucht. Ihr Charakter ist nicht nur interessant, sondern hält dem Zuschauer ein Geheimnis vor, welches erst gegen Ende gelüftet wird. Schroeder beschäftigt sich sehr viel mit seiner Hauptdarstellerin, lässt ihrem Charakter viel Platz sich zu entfalten. Dagegen kann Ben Chaplin als smarter Neuling Sam nicht viel ausrichten. Anfänglich führt Schroeder den Zuschauer hier auf eine falsche Spur. Es sieht ganz nach einer Romanze zwischen Cassie und Sam aus, welche auch noch den üblichen Klischees entspricht, doch der Film schlägt eine ganz andere Richtung ein, welche mit Cassies Vergangenheit zusammenhängt. Wirklich klasse ist auch Ryan Gosling als verwöhnter und unterforderter Sprössling Richard. Sein Vater hat viel Einfluss in der Stadt, an der Schule ist er beliebt, aber eigentlich bedeutet ihm nur Justin etwas, obwohl die Beiden nicht mal richtige Freunde sind. Aber Justin und Richard sind auf einer höheren Ebene als ihre Mitschüler, Beide unheimlich schlau gerissen, wobei besonders Justin über ein hohes physikalisches Wissen verfügt. Die Planung des perfekten Mordes übernimmt hauptsächlich er.

Ihr Plan scheint wirklich perfekt, das Opfer wählen sie spontan aus, platzieren sogar Fasern und Haare, um die Ermittlungen in die Irre zu führen. Der Zuschauer kann wirklich gespannt, was sich Richard und Justin da ausgedacht haben. Doch man sollte auch eventuelle Fopas in einen Plan mit einbeziehen und genau dies bricht den Beiden das Genick. Vor lauter Aufregung passieren den Beiden Fehlern und Cassie kommt mit ihren Ermittlungen weiter als geplant. Bald stehen Justin und Richard auf ihrer Abschussliste, aber sie kann ihnen nichts nachweisen. Sie bekommt Probleme mit ihren Vorgesetzten, streitet sich mit Sam und kann ihre Vergangenheit bald nicht mehr verbergen. Neben hoher Spannung und hartem Thrill geht Schroeder unheimlich emotionel an die Sache heran. Die Ermittler, sowie die Teens sind keine Superhelden, haben mit realistischen Problemen zu kämpfen. Justin bekommt es immer mehr mit der Angst zu tun, während sich Richard zu einem Psychopaten mausert, welcher Cassie belästigt, den armen Ray erschießt und im Finale ganz durchdreht.

Hochwertige Thrillerkost mit geschickter Story und tollen Darstellern. Leider verliert "Mord nach Plan" nach einmaligen Ansehen den Reiz. Trotzdem hoch spannend, unterhaltsam und zum Mitraten, obendrein immer realistisch.

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