Nachdem Lucas mit dem Auftakt seiner Trilogie deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb, musste er er mit Episode II viele enttäuschte Fans zurückgewinnen und dieses mal gelingt es auch:
Die Handlung ist dieses mal um einiges komplexer als noch in „Die dunkle Bedrohung“: Jedi-Padawan Anakin ist unterdessen fast erwachsen und untersteht immer noch Obi-Wan, allerdings kommt es zunehmend zu Konflikten zwischen beiden. Nach einem Attentat auf Senatorin Amidala werden Obi-Wan und sein Schüler zu ihrem Schutz bereitgestellt. Die Wege der beiden trennen sich und während Obi-Wan der vermeintlichen Attentäter verfolgt, kommen sich Amidala und Anakin näher...
Die Geschichte ist dieses mal um einiges verstrickter als noch in Episode I und die Bedrohung nimmt im Verlauf des Filmes immens zu. Genau wie seinerzeit in der Original-Trilogie dient der erste Teil zum Einführen der Charaktere, während es im Mittelteil zu persönlichen Verflechtungen kommt. War es damals noch Han Solo, der sich in Prinzessin Leia verliebte oder Luke der seinem Vater auf die Spur kam so ist dieses Mal der schwellende Vater-Sohn Konflikt zwischen Anakin und seinem Meister Obi-Wan. Zudem kommt noch die Gefühle die Anakin für Padme empfindet und im Verlauf des Filmes auch erwidert werden. Das alles und ein ausgeklügelter Spannungsbogen fesseln den Zuschauer von der ersten Minute an. So wie Anakin reifer geworden ist scheint auch die Story reifer geworden sein, vom kitschigen ersten Teil ist nicht mehr viel übrig.
George Lucas baut die Stärken des ersten Teils weiter aus, z.B. treten so ziemlich alle bekannten Charaktere aus Episode I wieder auf, Mace Windu hat dieses Mal einen deutlich größeren Anteil an der Story und mit dem Einführen von Django Fett + Boba Fett wird wieder einmal der Bogen geschlagen zu den späteren Filmen. Jar Jar Binks wurde zwar nicht ganz entfernt, hoppelt hin und wieder durchs Bild, hat aber glücklicherweise wenig Dialoganteil. Vielleicht werden wir ja in Episode 3 ganz von ihm verschont.
Der einzige Charakter der sich nicht so ganz einfügen will ist der Ex-Jedi und jetzt Sith Count Doku. Christopher Lee macht seinen Job gut, seinem Charakter fehlt aber das bedrohliche Äußere und die Ausstrahlung eines Darth Maul oder Vader.
Die Darstellerleistungen haben sich ebenfalls spürbar gebessert. Der neue Anakin (Hayden Christiansen) gibt eine wirklich gute Vorstellung ab. Die Zerrissenheit seines Charakters kommt wirklich glaubhaft rüber, besonders nach dem Massaker im Sandmänner-Dorf. Ewan McGregor kann endlich zeigen was er kann, in Episode I war er wirklich unterfordert und mit Bart wirkt er deutlich glaubhafter.
Die Actionszenen und Effekte sind wieder eine wahre Augenweide. Die gigantische Klonarmee, die Verfolgungsjagden und schlussendlich der Auftakt des Klonkrieges sind packend in Szene gesetzt, wieder mal so sehr das der Blick fürs Detail verloren geht und im Effektgewitter untergeht, trotzdem gigantisch. Lucas hat mit seiner Effektschmiede ILM noch mal deutlich einen draufgesetzt, dieses Mal erweckt die Tricktechnik auch nicht ganz den Eindruck nur im Film zu sein weil es machbar ist, sondern um die Story zu untermauern.
Die Kulissen, auch wenn meist CGI, sind ebenfalls wieder sehr gelungen. Besonders Naboo mit seinen traumhaften Tempelanlagen und die Klonlabore stechen hervor.
Musikalisch hält der Film das hohe Niveau seiner Vorgänger. Das neue Theme, aus den Liebesszenen zwischen Padme & Ani, ist wirklich gelungen und ein guter Kontrast zum sonst eher düsteren Score. In besonders bedrohlichen Situationen kommt eine Abwandlung des Imperialen Marsches aus „Das Imperium schlägt zurück“ zum Einsatz, was verdeutlicht wie sich die Zukunft entwickeln wird.
Wirklich negativ in Erinnerung bleibt eigentlich sehr wenig. Mich störte eigentlich nur der Kampf zwischen „Tennisball“ Yoda und seinem Schüler Count Doku, das war mir selbst für Star Wars eine Spur zu albern, sowie die unnötigen Szenen mit C3PO und R2D2 in der Androidenfabrik.
Besonders packend war noch der Schluß mit den aufmarschierenden Klonen und einem schon leicht veränderten Anakin, wo manche Trilogie-Mittelteile etwas durchhängen läuft „Der Angriff der Klonkrieger“ zur Höchstform auf.
Zusammenfassend kann man sagen das mit Episode II endlich wieder richtiges Star Wars Feeling aufkommt, noch nicht auf dem Niveau der Original-Filme aber schon ein gewaltiger Fortschritt. Der Film ist durchweg spannend, düster, actionreich und besonders optisch ein absoluter Leckerbissen.
9/10 Punkten