3 Jahre nach dem umstrittenen Episode I, tauchte Episode II auf und konnte bei den Kritikern schon etwas besser abschneiden. Doch für mich persönlich ist dieser Star Wars Film der schwächste Teil der gesamten Reihe. Während Episode I immerhin noch einen überragenden Schurken hatte, konnte ich bei Episode II nichts dergleichen feststellen. Ok, Count Doku ist schon großartig, aber wenn ich so an die Kampfkünste von Darth Maul denke, bleibt Count Doku da schon etwas auf der Strecke. Der Film zog sich unglaublich in die Länge und konzentrierte sich zu lange auf unwichtige Dinge. Nicht falsch verstehen, ich mag Episode II trotzdem irgendwie, nur hat er aus meiner Sicht die meisten Schwächen auf Lager. Interessant war wieder einmal zu beobachten, wie Lucas sein Lebenswerk weiter spinnt und wieder einige Parallelen zu seinen alten Kunstwerken zieht (Beispiel Jango bzw Boba Fett). Doch warum gerade Episode I so sehr zerrissen wurde (Jar Jar und die kleine Nervensäge können doch nun wirklich nicht die einzigen Gründe gewesen sein) und Episode II schon mit offeneren Armen empfangen wurde, bleibt mir ein Rätsel. Zwar ist Episode II nicht viel schlechter als Episode I, aber immerhin doch ein kleiner Rückschritt.
Original Schriftzug : "Es herrscht Aufruhr im galaktischen Senat. Mehrere tausend Sonnensysteme haben ihre Absicht erklärt, aus der Republik auszutreten. Diese Separatisten, unter der Führung des mysteriösen Count Dooku, machen es der kleinen Gruppe von Jedi-Rittern schwer, Frieden und Ordnung in der Galaxis aufrecht zu erhalten. Senatorin Amidala, ehemals Königin von Naboo, kehrt in den galaktischen Senat zurück, um an einer Abstimmung teilzunehmen, die über die umstrittene Aufstellung einer ARMEE DER REPUBLIK zur Unterstützung der unterlegenen Jedi entscheiden soll.... "
Natürlich ist auch hier, wie in jedem Star Wars Film, die politische Machtbesessenheit das Thema. Nebenbei muss Anakin, immer noch Padawan von Obi-Wan, Bodyguard spielen und auf Padme aufpassen. Es kommt wie es kommt und so entsteht eine traumhafte Romanze, die für Beide noch viel Nachbeben mit sich bringt.
In diesem Teil merkt man das erste mal deutlich, wieso es Anakin früher oder später auf die Seite der dunklen Seite der Macht verschlägt. Er hinterfragt schon hier das politische System der Republik und kann sich auch eine harmonierende Diktatur vorstellen. Außerdem kommen hier auch immer mehr seine Emotionen zum Vorschein, die eigentlich der dunklen Seite der Macht angehören. Das Problem bei diesem Film ist, dass man die Emotionen von Anakin noch viel weiter hätte ausbauen müssen. Stattdessen bekommen wir zu lange und viel zu häufig die Romantik zwischen Padme und Anakin zu sehen, die sogar Twilight Konkurrenz machen könnte. Aber in einem Star Wars Film, besonders in Diesem, ist es eher langweilige Nebensache. Dafür hat der Film auch viele spannende Momente, besonders wenn man mit Anschauen darf, wie Obi-Wan im Fall der Klonkrieger ermittelt. Das Aufeinandertreffen gegen Jango Fett (das Outfit ist auch hier der Hammer) ist saustark inszeniert, auch wenn man schnell den Eindruck bekommt, dass Jango Fett nicht gerade der stärkste Charakter im Star Wars Universum ist. Wie immer kommt auch hier das Beste zum Schluss. Die große Schlacht in der Arena ist einfach überragend inszeniert und sieht besonders auf BluRay unbeschreiblich gut aus. Auch der Kampf gegen Count Doku ist beachtlich in Szene gesetzt und bekommt sogar einen unerwarteten Ausgang. Doch Alles, wirklich Alles wird getoppt als Yoda die Bühne betritt und uns eindrucksvoll zeigt, wieso er der mächtigste Jedi ist. Dieser kurze Auftritt ist einer der ganz großen Sternstunden in der Star Wars Geschichte und rettet enorm viel vom Film.
Christopher Lee wird wohl immer für die ganzen Meilensteine verpflichtet. Während er bei "Herr der Ringe" den Bösewicht verkörpert, darf er auch hier, bei Star Wars, dem Gegenspieler eine Seele geben. Und ich werde den Teufel tun und eine Schauspiellegende, wie Lee sie ist, zu kritisieren. Man darf nämlich nicht vergessen, das Lee in der Rolle als Count Doku schon über 80 Jahre alt war. Ich liebe einfach den Charme und die (natürlich nur die Originalstimme auf englisch) Stimme dieses großartigen Schauspielers und er wurde auch recht passabel in den Kämpfen gedoubelt und digitalisiert. Anakain Skywalker wird hier von dem damals noch recht unbekannten Hayden Christensen gespielt. Erging es nur mir so oder wirkt er tatsächlich ein bisschen wie Robert Pattinson als Edward Cullen? Jedenfalls ist Christensen nicht gerade beliebt bei den Fans. Hier in Episode II kann ich es absolut nachvollziehen. Christensen überzieht meistens zu sehr und sprudelt mit seinen Emotionen zu unglaubwürdig herum. Besonders in den dramatischen Momenten fällt es ein wenig schwer, ihm seinen Kummer verständnisvoll abzunehmen. Doch meiner Meinung nach erlebt Christensen in Episode III einen 180°-Wandel, wo er aus meiner Sicht alle Konkurrenten an die Wand spielt. Über Natalie Portman braucht man glaube ich auch hier nichts groß zu sagen. Zwar kann sie in den Star Wars Filmen nie zeigen, wieso sie zu den besten Schauspielerinnen überhaupt gehört, doch sie weiß dennoch genau, wie viel nötig ist um so eine Rolle wie Padme vollends auszufüllen. Ewan McGregor ist sowieso immer gut und auf alle Fälle ein würdiger, junger Obi-Wan (gab es da eigentlich Negativ-Stimmen?).
Eigentlich ist es quatsch eine Empfehlung für Episode II allein auszusprechen. Hat man Episode I gesehen, sollte man zwangsmäßig diesen zweiten Teil sehen. Und wie gesagt : Nur weil dieser Film für mich am schwächsten ist, heißt es nicht, dass es für mich ein schlechter Film ist. "Angriff der Klonkrieger" ist ebenfalls ein handwerklich fantastischer Film, der optisch keinerlei Wünsche übrig lässt. Und wer ein Liebesfilm-Fan ist und die Romanze zwischen Anakin und Padme vollends genießen kann, wird bei Episode II sicherlich nicht enttäuscht werden. Leider fehlt hier so etwas wie ein Darth Maul, denn weder Jango Fett, noch Count Doku machen den Eindruck, dass sie irgendwie mit ihm von der Stärke her konkurrieren können.
Fazit : Yodas Auftritt entschädigt für die etwas langweiligen 1 1/2 Stunden zuvor. "Angriff der Klonkrieger" beschäftigt sich zu lange mit uninteressantem Kram, bis es schließlich am Ende dann doch noch, durch die großartige Schlacht, zu einem Festmahl wird.
7/10