Nachdem in EPISODE I aller Anfang schwer war, nimmt die STAR WARS-Saga mit EPISODE II : ATTACK OF THE CLONES endlich Gestalt an.
Eine vom Schurkischen Count Dooku (Dauerbösewicht Christopher Lee) angeführte Separatistenbewegung bereitet der Galaktischen Republik arges Kopfzerbrechen, weshalb der Kanzler besondere Vollmachten zur Beilegung der Krise erhält. Sowas ging schon 1933 gründlich daneben und so tobt schon bald der Krieg der Sterne.
Nebenher bändelt der inzwischen erwachsen gewordene Anakin Skywalker, der von Ben Kenobi zum Jedi ausgebildet wird, mit der rassigen Senatorin Amidala (wundervoll: Natalie Portman) an und verfällt deswegen immer mehr der dunklen Seite der Macht.
Wir haben es also endlich wieder mit so etwas ähnlichem wie Charakteren zu tun, die sich zwar genau wie die Story auf Comic-Niveau bewegen, aber nichts desto trotz zu begeistern vermögen. Lucas bringt die Liebesgeschichte mit erstaunlich viel Feingefühl über die Bühne, vor allem wenn man an seine Hauruck-Dramaturgie aus EPISODE I denkt ("Es gibt immer einen größeren Fisch!").
Nachdem EPISODE I eigentlich nichts wesentliches zum Hintergrund der STAR WARS-Saga beitrug, werden hier nun endlich Entwicklungen gezeigt, die letztlich zur Machtergreifung des Imperators führen, es wird erklärt, woher die Sturmtruppen (die Klonkrieger) stammen und man lernt den jungen Boba Fett kennen. Positiv ist darüberhinaus zu vermerken, daß die Rolle von Nervensäge Jar Jar Binks auf ein erträgliches Maß gekürzt wurde.
Und natürlich die Spezialeffekte: Hier erlebt man den absoluten Overkill an technischer Perfektion, man kann all die vielen Kreaturen, Fahrzeuge und auch die wunderschönen Hintergrundbilder kaum vollständig aufnehmen. Actionmäßig wird vor allem gegen Ende in die Vollen gegriffen, daß STARSHIP TROOPERS neidisch werden dürfte: so sieht ein Krieg der Sterne aus. Doch auch die Gefechte von Kenobi und "Django" Fett oder die GLADIATOR-Anleihe mit wildestem Getier sind schon ein Grund, sich den Film anzuschauen.
Und endlich, endlich darf man auch Yoda bei einem Laserschwert-Duell erleben (selten so gelacht!).
Die Musik von John Williams ist ebenfalls gewohnt erstklassig, schon alleine weil man endlich wieder dem "Imperial March" lauschen darf.
ATTACK OF THE CLONES ist somit perfektes Popcorn-Kino, bei dem man gerne über die etwas flache Handlung und über die Tatsache, daß man es nahezu ausschließlich mit Comuteranimationen zu tun hat, hinwegsieht. Die "klassischen" STAR WARS-Filme sind zwar immer noch unerreicht, aber die Macht scheint wieder mit George Lucas zu sein. Auf jeden Fall darf man den dritten Teil des STAR WARS-Zyklus mit Spannung erwarten.