Review

Inhaltsanriß:

Nach dem Rückschlag der Handelsföderation bei der Blockade von Naboo (Episode I) geben die Separatisten keine Ruhe. Sie verüben Anschläge auf das Leben der Senatorin (ehemals Königin) von Naboo, Padme Amidala. Zu ihrem Schutz werden ihr die Jedi-Ritter Obi Wan Konobi und der junge Anakin Skywalker zur Seite gestellt. Letzterer verliebt sich in Padme.
Die Nachforschungen zu den Ursprüngen der Anschläge führen die Jedi auf die Spur eines geheimen Planeten, auf dem im angeblichen Auftrag der Republik eine gewaltige Klonarmee produziert wird.
Als das Vorgehen der Separatisten immer agressiver wird steht der große Krieg unmittelbar bevor.


Meinung:

Nachdem viele von Episode I enttäuscht waren, hatten manche ihre Erwartungen an Episode II wohl schon etwas gedämpft. Dieser Film ist von seiner Grundstimmung deutlich anders und wiederholt die Fehler von Episode I nicht.... macht dafür aber andere.

Auch hier bekommen wir ein unglaubliches Feuerwerk von äußerst gelungenen Spezialeffekten geboten. Dabei ist die rasante Verfolgungsjagd zu Anfang des Filmes meiner Meinung nach schon etwas zu viel des Guten. Die Jedi können natürlich Dinge tun, die wir Normalmenschen nicht gebacken bekommen, aber hier scheint ihnen fast nichts gefährlich werden zu können. Dadurch war es nur noch spektakulär aber nicht mehr ganz so spannend. Etwas weniger Willkür hätte dieser Szene IMO gut getan.
Der Showdown zum Schluß ist sicher die gewaltigste CGI-Bodenschlacht, die man bis dahin bestaunen konnte, und sie ist auch sehr phantasievoll umgesetzt. Daher ist sie weit mehr als eine reine CGI-Demonstration, sondern ein wirklich kreatives Produkt der Filmkunst.
Ohnehin muß man angesichts der Phantasie und Liebe zum Detail, die die Macher haben walten lassen, wirklich den Hut ziehen. Die verschiedenen Planeten haben alle ihren ganz eigenen Stil. Endlich bekommen wir auch mehr von Coruscant zu sehen.

Die Handlung zerfällt klar in zwei Bereiche: Obi Wan, der Nachforschungen anstellt, und Anakin, der im Wesentlichen mit Privatem beschäftigt ist. Das hört sich jetzt etwas abfällig an, ist aber nicht so gemeint. Denn sowohl das Schicksal von Anakins Mutter als auch die Liebesgeschichte zu Padme sind ganz wesentliche Elemente, die notwendig sind, um sein Handeln in Episode III zu verstehen.
Es ist also völlig gerechtfertigt, daß auch der Liebesgeschichte ein signifikanter Teil des Filmes gewidmet ist. Allerdings: Sie ist nicht gut gemacht. Viele haben sich über peinliche Dialoge gerade von Anakins Seite geärgert und das ist auch tatsächlich so. Nagut, wem ging das noch nicht so: Man steht seiner absoluten Traumfrau gegenüber und möchte irgendetwas witziges oder intelligentes (oder beides) sagen und was nachher herauskommt ist idiotisches Gestammel. ;-) Nur ist das bei Anakin fast den ganzen Film so. Das hätte man wirklich etwas glätten sollen. Die große Liebe Anakins zu Padme kommt jedoch einigermaßen gut rüber.

An dieser Stelle möchte ich aber auch daran erinnern, daß die Musik zu der Liebesgeschichte ("Across the Stars") herausragend ist. Sie gehört nicht nur zu John Williams persönlichen Highlights, sondern IMO zum den besten und kraftvollsten Stücken, die je für das Kino komponiert worden sind. Aber auch der restliche Score weiß wie gewohnt zu überzeugen.

Wie auch schon bei Episode I passiert ein großer Teil der entscheidenen Handlungselemente nicht so plakativ, sondern eher noch etwas versteckt: Nämlich die Intrigen Palpatines zur Machtergreifung.
Zwar läuft auch bei ihm nicht alles völlig glatt. Ich könnte mir denken, daß er den Einsatz der Klonarmee, wie auch die Endeckung der Separatisten auf Geonosis noch lieber etwas hinausgezögert hätte. Aber letzlich sind seine Planungen weit genug gediehen, daß das Böse unabwendbar seinen Lauf nimmt.
Selbst das vermeintliche Happy-End, nämlich die Hochzeit zwischen Anakin und Padme, ist von bösen Vorahnungen überschattet. Daher hat auch dieser Film kein richtiges, eigenständiges Ende und manch einer wird das Kino mit dem Gefühl verlassen haben, außer Spezialeffekten nichts gesehen zu haben.
Im Zusammenhang mit Episode III gesehen, macht das aber durchaus Sinn und ich bin jetzt, nach Abschluß der Saga, auch viel zufriedener mit den beiden ersten Prequels. Sie beschreiben nur als Ganzes den Fall der Republik und die Verwandlung von Anakin in Darth Vader zufriedenstellend. Und das durchaus überzeugend.

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