Viele Fans waren enttäuscht von der ersten Episode, war sie doch zu unspektakulär, bot langweilige Dialoge etc. Doch so sind nun mal alle Anfänge. Episode zwei ändert dies schon, auch wenn noch einiges zum Star Wars Olymp der großen Teile fehlt.
Anakin Skywalker, mittlerweile aus den Kinderschuhen heraus, wird nun endlich von Obi-Wan Kenobi (Ewan McGrgor) zum Jedi ausgebildet. Stark ist er der junge Padawan aber große Schwächen hat er auch. Seine Arroganz, seine aufflammende Liebe zu Senatorin Padme Amidala. Immerhin können Anakin und Obi-Wan ein Attentat auf Padme verhindern.
Während Anakin nun quasi als Leibwächter von Padme fungiert, jadt Obi-Wan den Kopfgeldjäger Jango Fett. Obi-Wan entdeckt, dass eine neue Klon-Armee gebaut wird und ein alter Bekannter sich gegen die Jedis wendet. Es ist der ehemalige Padawan von Meister Yoda, Count Dooku (Christopher Lee). Doch auch im Senat selber wird integriert, vorrangig von Kanzler Palpatine (Ian McDiarmid), der nicht der zu sein scheint, für den man ihn hält...
Langsam kommt Bewegung ins Star Wars Universum. Wurde Episode 1 nur wirklich gegen ende wirklich interessant, und das nur wegen Darth Maul, so gibt es in Episode 2 schon mehr Actionszenen, auch wenn der Gipfel hier sicherlich noch nicht erreicht wird.
Doch Episode 2 wird interessanter, düsterer, obwohl jeder weiß, was schließlich in Episode 3 passieren wird und passieren muss. Doch wir erleben langsam eine Wandlung in dem begabten Anakin Skywalker. Angst, Hass, Furcht, die dunklen Wege zur Macht machen sich langsam aber sicher breit in Anakin. Ferner hält er sich nicht an die Gesetze des Jedi-Orden, so dass eine baldige Eskalation nur eine Frage der Zeit ist.
Tricktechnisch geht es hier natürlich ordentlich zur Sache, vor realer Kulisse wurde wohl fast gar nichts mehr gedreht, ein Film, der vollständig per Computer entstanden ist. Aber seien wir ehrlich, man geht mit der Zeit und an so was hat man sich längst gewöhnt.
Was Lucas immer noch nicht ist und wohl nie sein wird ist ein guter Schreiber. Die Dialoge, gerade zwischen Padme und Anakin sind an Herzschmerz und Schmalzigkeit nicht mehr zu überbieten und passen überhaupt nicht zum Film. Man erinnert sich an tolle Dialoge aus den alten Star Wars Filmen, wenn Han Solo mit einem coolen „Ich weiß“ aus Leas „Ich liebe dich“ antwortetet.
Immerhin hat Obernervensäge Jar Jar Bings nur noch Kurzauftritte, wer damals in Episode 1 nicht das Gefühl hatte, irgendwann den Fernseher dank Jar Jars Sprache einzuschmeißen, hatte sicherlich schon den Ton aus.
Positive Aspekte gibt es aber natürlich auch. Als Bösewicht der zweiten Episode hat man sich mal wieder Christopher Lee geangelt. Gibt es überhaupt einen Schauspieler, der nur einen kleinen Teil von Bösewichten gespielt hat wie Christopher Lee? Nein, natürlich nicht. Wenn auch schon im betagten Alter (sieht man deutlich bei den Lichtschwertduellen), so reicht schon allein Lees Aura und seine markante Stimme (Zumindest im Original), um „das“ gewisse Feeling wieder auferstehen zu lassen.
Leider gibt es diesmal kein so furioses Lichtschwert Duell wie in Episode 1 (na gut, man sollte einen Ray Park auch nicht mit Christopher Lee vergleichen), aber dafür sind sie diesmal alle dabei. Anakin, Obi-Wan, Count Dooku und...Yoda! Wer Episode 2 gesehen hat, wird Yoda wohl als den größten Simulanten bezeichnen, den das Star Wars Universum je gesehen hat.
So endet auch Episode 2, mit einem Lichtschwertduell, bringt noch mal ordentlich Pfeffer in die Geschichte, wenn Count Dooku seinem Meister gegenübersteht (wer mag das wohl sein?), Padme und Anakin sind zusammen, was Anakin nicht erlaubt ist. Somit schließt sich zum vorletzten Mal der Vorhang, alles andere gibt es in Episode 3. Und wir wissen dann endlich, wie und warum Anakin Skywalker zum bösen Darth Vader wird. Eigentlich wissen wir es ja, wie es passiert, aber sehen will man es trotzdem.
Fazit: Episode 2 ist klar besser als Episode 1, wobei ich besagte Episode 1 schon nicht verteufelt habe, weil jede Geschichte braucht einen Anfang, und Einleitungen können nun mal ein wenig langweilig werden. Doch Episode 2 ist besser, hat mehr Action und nähert sich einem hoffentlich furiosen dritten Teil, der endlich die Brücke zwischen den alten und neuen Teilen schließen wird. Denn wem reichen schon Filme, die erst bei Teil vier beginnen? Mir zumindest nicht.