Review

Und hier nun der 33. Review zu "Star Wars: Episode II-Angriff der Klonkrieger"!

Nachdem "Star Wars: Episode IV-Eine neue Hoffnung" 1977 den Kinofilm praktisch neu erfand und das Zeitalter der Blockbuster und des Popcorn-Kinos einläutete, wurde ein regelrechter Science-Fiction-Boom losgetreten. Aus dem Grund enstanden allerdings nicht "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter". Auslöser dafür war George Lucas` Vorstellung eines breiten (und eigentlich neunteiligen) Weltraum-Epos.
Auch die 2 Fortsetzungen wurden extrem erfolgreich und es bildete sich eine extrem große Fangemeinde, die nach mehr verlangte.

Auch kam es Ende der 70er Jahre zu einer enormen interplanetären Schlacht zwischen Trekkies (also "Star Trek"-Fans) und "Star-Warslern", welche sich bis Logbucheintrag Millenium und darüber hinaus hinzog. Noch heute gilt es als Eklat, als Filmfreund Fan von beiden Reihen zu sein. Das eine Lager wirft dem Anderen vor, kindisch bzw. dumm zu sein, was angesichts reichlicher Konstruktion der 2 Film-Reihen aus der Sicht des objektiven Filmfans auf beide feindlichen Konfliktpartner zutrifft :-).
Aber nun wieder zum eigentlichen Film.

1999 wurden dann die Rufe der Fangemeinde erhört und endlich wurde "Episode I" gedreht. Meiner Meinung nach nur aus Profitgier, denn "Star Wars" ist auch heute noch eine riesige Cash-Cow, die es zu melken gilt und was hinterher (also ab "Episode IV") passiert weiß ja eh jeder. Von daher wäre es sinnvoller gewesen, wenn George Lucas die Episoden VII bis IX gedreht hätte, das wäre spannender und sinnvoller gewesen, aber egal.
"Episode I" wurde dann auch der bis dahin schlechteste Film der "Star Wars"-Reihe und Ultra-Fans schrien auf, wie Lucas doch so einen baby-kompatiblen Kinderfilm drehen könne. So inszenierte er 2002 den 2. neuen "Star Wars"-Film "Episode II" düsterer und mit mehr Action, Kämpfen und Verfolgungsjagden. Und der wurde noch schlechter.

Der trashige Charme des Originals von 1977 bleibt dank tricktechnischer Perfektion unerreicht, die Story ist platt und die bedeutungsschwangeren Dialoge sind unfreiwillig komisch. Die Protagonisten wirken ebenso seelen- und lustlos wie die (vorm Blue-Screen eingefügten) Kulissen, durch die sie stapfen. Hayden Christensen als Anakin Skywalker bleibt blass und darf die meiste Zeit nur gut aussehen. Nicht sehr viel besser macht es Natalie Portman als Senatorin Padme, bei der einzig und allein ihre Traum-Figur in den eng anliegenden Klamotten überzeugt (der Kampf in der Arena gegen Ende ist seeeehr sexy, finde ich :-)). Einzig Ewan McGregor als junger Obi-Wan und Samuel L. Jackson als Jedi-Meister Mace Windu sind so lässig und cool wie eh und je. Den beiden gelingt es auch sich angesichts der recht miesen anderen Hauptdarsteller darstellerisch abzuheben, was nicht heißen soll, dass sie gut spielen würden.

Auf die Story will ich nicht weiter eingehen, man kann sie ja in genug anderen Reviews zu diesem Machwerk lesen.
Unfreiwillig komisch auch der Laserschwert-Kampf zwischen Count Dooku und Yoda, der wie ein Flummy durch die Gegend springt und wirkt wie ein kleiner, wildgewordener Kampf-Troll auf Ecstasy.
Verfolgungsjagden mit seismischen Bomben und coole Charaktere (Kopfgeldjäger Jango Fett) reißen es aber raus, auchg wenn der Film durch zu viele SFX bisweilen tot und seelenlos wirkt, aber ich denke, dass jeder dem Blockbuster-Kino der Neuzeit Tribut zollen muss.

Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxis... als George Lucas noch Filme mit Herz und Seele drehte und in die sich der Event-Kino gebeutelte Zuschauer zurück wünscht. Aber die Zeiten sind vorbei. So unterhält "Episode II" auch durchweg auf hohem Effekt-Niveau, taugt aber wirklich nur der Unterhaltung mit dem Wow-Effekt in einer flachen und weitgehend humorlosen Effekte-Landschaft.
Und trotzdem will ich "Episode III" sehen...

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