Der Film wurde im Rahmen des Fantasy Filmfests 2010 in Frankfurt gesehen:
Wir sind sehr beeindruckt. Vor den schauspielerischen Qualitäten und ausgezeichneten Mimik der Protagonisten. Hier wird Emotion wirklich pur rübergebracht und mal lebt die Handlung richtig mit. Und dabei hat man wahrlich viel zu ertragen.
Nach dem Tod des Vater muss die Famile sehen wie sie überlebt. Bald wird klar, dass es dunkle Geheimnisse bei der Famile gibt und sie kannibalische Rituale pflegen. Doch das wäre ja noch übersichtlich. Extrem gut dargestellt sind die noch viel brutaleren familieninternen Konflikte die sehr exzessiv ausgetragen und -gelebt werden.
Die soziale Spannung eskaliert an vielen Stellen und macht den Film so aussergewöhnlich und brutal realistisch wie man es selten zu sehen bekommt. Es ist ein ungewöhnlicher Genre-Mix den ich - wenn ein Label benötigt wird - vielleicht als "Sozio-Horror" oder "Kannibalen-Drama" bezeichnen würde. Aber das Kannibalen-Thema bleibt angenehm im Hintergrund. Der Film hat es nicht nötig vordergründig mit dem Thema und der damit verbundenen Brutalität zu kokettieren.
Der Gorefaktor ist trotzdem relativ hoch aber trotzdem den Inhalten entsprechend gekonnt eingesetzt. und von höchster Brutalität und technisch guter Ausführung. Das Ende steigert sich in eine teils unerwartete Schlacht zwischen diversen Parteien und ist sehr sehr zynisch. Es werden keine Gefangenen gemacht wie man so schön sagt.
Nicht falsch verstehen. Es ist kein Horrorstreifen der dem 08/15 Gucker gefällt. Es handelt sich um ein Sozialdrama mit genre-untypischer Brutalität und Offenheit in jeglicher Darstellung und Sprache. Ein kleines Juwel für das ich voller Überzeugung 7/10 Punkten geben kann.