Tree of Life - Ein wunderschöner 2,5-stündiger Bildschirmschoner.
Was in Gottes Namen hab ich hier gesehen?! Innerhalb der ersten 5 Minuten erfahre ich, dass der mittlere Sohn von Mr. und Mrs. O'Brien gestorben ist. Ab in die Zukunft...der ältere Bruder des Verstobenen ist offensichtlich Architekt und hat allein Anschein nach den Tod seines jüngeren Bruders noch nicht verkraftet. Dann gibts eine Rückblende. Und zwar eine, die so weit zurückgeht, wie in keinem anderen Film zuvor. Und zwar bist zum...URKNALL!!! Jawohl, die Entstehung des Universums und allem was wir kennen.
In den nächsten 30 Minuten zeigt mir Terrence Malick wie sich die Welt entwickelt hat und ich frag mich spätestens bei den Szenen mit den Dinosauriern, ob es bei der Blu-Ray zu einem technischen Defekt gekommen ist und bei der Pressung eine Dino-Doku dazwischenkopiert wurde. Ab und an höre ich während der Dinosaurier- und Meteroiteneinschlagszenen pseudoeintelektuelle Kommentare von Mrs. O'Brien, erkenne, dass ich also doch noch bei Tree of Life bin, frage mich aber, was mir Terrence Malick hier sagen will.
Ich schaue auf die Zeit: knapp 40 Minuten schon gesehen. Aaah, sieh an...wieder zurück in der Gegenwart bzw. der Vergangenheit. Jetzt kommt die eigentliche Rückblende, in der die Geburt der Kinder gezeigt wird.
Ich schaue erneut auf die Zeit: 50 Minuten. Und hier beginnt endlich der Film und ich erkenne den Sinn: Es geht um die strenge Erziehung des Vaters, bei der vorallem der älterste Sohn am meisten zu leiden hat. Doch auch hier passiert nichts, was mich noch begeistern könnte. Spannung ist so gut wie nie vorhanden, das Schicksal der Familie geht einem überhaupt nicht nahe, zum Lachen gibt es auch nix. Ein Film, den ich mir hätte getrost sparen können.
Der Film ist zugegebenermaßen wunderschön anzusehen. Wie bereits erwähnt, könnte man ihn als Bildschirmschoner benutzen. Doch als Film mit Handlung habe ich selten so etwas Sterbenslangweiliges gesehen. Während der 2,5 Stunden kommt es kaum zu Dialogen. Eine pseudoesoterische Szene mit den dazugehörigen Monologen und Kommentaren der jeweiligen Figuren reiht sich hinter der anderen ein. Dazu kommt noch, dass man zwischen der 5. und der 40. Minute den Film komplett überspringen kann, ohne auch nur etwas verpasst zu haben, was den Film voranbringt.