Review
von Leimbacher-Mario
Nicht jeder Horrorfilm aus Frankreich ist gut
Durch heftige Knaller wie "Inside" oder "Martyrs", hatte das französische Horrorkino ja jahrelang einen Stein im Brett des einschlägigen Fan. Durch Gurken wie "Die Meute", hat es sich diesen blinden Gehorsam aber über die Jahre aber doch recht flott wieder verspielt. Eigentlich ist es sogar fast unverschämt ihn in einem Atemzug mit den Meilensteinen zu nennen, denn "Die Meute" ist trotz kurzer Laufzeit eine zähe Gurke & spielt mehrere Ligen tiefer. Langweilig & nervtötend sind dabei noch freundliche Dinge, die man über diesen Zeitvertreib sagen kann. Selbst mit zwei zugedrückten Horrorfilmfanaugen, kann man hier nichtmal mehr den gelben Bereich attestieren. Einer der schwächeren Filme, die je auf dem Fantasy Filmfest liefen, als Eröffnung erst recht.
Ok, meine Wut steigerte sich noch etwas, weil ich mir anscheinend die um 2 Minuten gekürzte Version anschauen musste, da mich ein ach-so-netter Verkäufer auf einer Filmbörse, wohl gerne verarscht hat & die gekürzte Blu-ray in die Uncut-Hülle gepackt hat. Mittlerweile habe ich diese Unverschämtheit, die aber leider auf Börsen gar keine so große Ausnahme ist, aber ausgeglichen & die Gewaltszenen nachgeholt - was jedoch absolut nichts an meinem ernüchternden Urteil ändert.
Die Geschichte um eine junge, recht rebellisch wirkende Frau, die einen Anhalter mitnimmt & in einer Kneipe dann ihrem Schicksal voll Folter & Untertage-Zombies (!) begegnet, hört sich trashiger, besser & unterhaltsamer an, als sie ist. Eine gewisse Unvorhersehbarkeit muss man attestieren, trotzdem herrscht die meiste Zeit Anti-Sympathie, Verwirrung & schlicht Langeweile. Das Zombie-Design ist gelungen & erinnert erfreulich an C-Klassiker des Genres, was sie zusammen mit ihrem gesamten Twist in der Mitte des Films, noch zum besten Aspekt macht. Ihr Angriff auf eine brennende Hütte samt folgender, nebeliger Verfolgung in hohem Gras, bietet atmosphärische Bilder. Über den gezwungen blöden Humor kann man streiten - ich war scheinbar nicht in der Stimmung & musste meist noch nichtmal schmunzeln. Die Darsteller sind teilweise eine Zumutung, die Geschichte leer & ziellos, Wendungen zwar cool aber schnell verpufft. Oft wirkt das Werk wie ein Amateurfilm, jedoch ohne den dortigen Charme. Ärgerlich & selbst bei niedrigen Erwartungen, kann man nur enttäuscht werden.
Fazit: weder kult, noch hardcore, noch lustig, noch spannend - sowas nennt man Versagen auf ganzer Linie! Ein wahrer Wannabe. Jederzeit ist das Ziel, ein Hinterwäldler-"From Dusk Till Dawn" zu sein spürbar, wozu das Können aber an keiner Ecke reichte...