Die Aufregung ist groß, als ein Flugobjekt aus dem Weltall in Washington, D.C. landet. Als der humanoide Außerirdische Klaatu aus seinem Gefährt steigt und von dem angerückten Militär angeschossen wird, macht die Erde auch Bekanntschaft mit Gort. Einem übergroßen Roboter mit der Macht, die gesamte Erde zu vernichten. Noch steht er still, doch Klaatu hat nicht viel Zeit, um seine Botschaft zu überbringen.
Und diese ist wenig sensationsheischend, denn diesem von Robert Wise inszenierten Science-Fiction-Film geht es nicht um eine Invasion, actiongeladene Sequenzen oder sonstigen Krawall. Der lose auf einer Erzählung von Harry Bates basierende Streifen transportiert eine Botschaft, eine Bitte, eine mit Konsequenzen aufgeladene Warnung.
Die Kritik an dem Zustand der Welt ist unübersehbar, hier insbesondere fokussiert auf die Gefahr durch Kernwaffen und die generellen Spannungen zwischen den Nationen. Hinzu kommen Verweise auf das Verhältnis zwischen den USA und der Sowjetunion, im Entstehungsjahr war der Kalte Krieg etabliert und die Paranoia schon fest in der Gesellschaft verankert. So trifft Klaatu überwiegend auf Ignoranz, eine ablehnende Haltung und Misstrauen (wäre heute kaum anders). Die Gefahr von Dummheit und Unwissen formuliert er dabei sehr direkt aus, er erkennt die Furcht vor dem, was man nicht kennt oder nicht versteht und auch, dass es hier wohl lukrativer scheint, dies noch zu befeuern.
Mit dem Ziel, die politischen Führer des Planeten zusammenzubekommen, um ihnen seine Botschaft zu vermitteln, beginnt Klaatus Besuch. Dass er dies nicht schafft und letztlich vor zwar immer noch internationalen, aber wie es Professor Barnhardt selbst beschreibt, übersehenen Figuren spricht, zieht einen Strich unter die Aussage des Films.
Wise konzentriert sich auf das Gesellschaftliche, dialoglastig und beobachtend lässt er Klaatu durch einen zugegeben nur sehr kleinen Teil der Welt gehen. Das Bemühen, verschiedene menschliche Facetten hier einzubringen, ist sichtbar. Und bleibt es auch eine Schwäche, dass hier nicht differenzierter zu Werke gegangen wurde, so wird die Intention ausreichend vermittelt. Rationalität wird über Politik gestellt, wobei die Wissenschaftshörigkeit bzw. das unbedingte Vertrauen in den Fortschritt insbesondere mit Blick auf die Kernkraft aus heutiger Sicht naiv erscheint. Im Kern bewahrt sich der Film aber eine erstrebenswerte Aussage mit der unbedingten Forderung nach Frieden und Abrüstung.
Darstellerisch sticht Michael Rennie als Klaatu heraus, der die Figur sympathisch anlegt und stets das Zentrum der Geschichte darstellt. Die Andeutung zum Thema biblischer Erlöser findet sich, muss aber nicht zwingend so gedeutet werden. Patricia Neal als Helen fungiert wie ein Bindeglied, die Figur ist eine der wenigen, die nicht ablehnend agieren und verkörpern so einen Funken Hoffnung, ist er auch gering. Die Effekte sind durchaus ansehnlich, wenn auch nicht zahlreich. Der Score von Bernard Herrmann besticht mit dem Einsatz teils elektrischer Streichinstrumente, weiterhin sind Klänge des Theremins zu hören. Ein weiterer Klang hat die Zeit überdauert - der Satz „Klaatu barada nikto“. Interpretationen hierzu gibt es einige, Verwendungen in anderen Filmen ebenso.
Das Bild, das „The Day the Earth Stood Still“ von dem Planeten zeichnet, ist am Ende keines, das Mut macht. Die Warnung ist überbracht, doch besieht man sich die Mehrheit der Handelnden, was alle Schichten einschließt, macht das wenig Hoffnung. Dieser Ton, mit der das Publikum aus dem Werk entlassen wird, wirkt nach und bis heute hat sich daran nichts geändert. Weder im Film, noch in der Realität.