Offenbar ist es doch nicht so schwierig, mit frischen Ideen innerhalb eines Debüts zu überzeugen, wie Regisseur Kaare Andrews unter Beweis stellt. Dazu benötigt es lediglich ein einmotoriges Leichtflugzeug, eine rätselhafte Unwetterfront und einige Mysterien, die bis zum Ende ein wenig nebulös bleiben.
Bekanntermaßen kommt man mit einem Flugzeug am schnellsten zu einem Rockkonzert, deshalb lädt die relativ frisch gebackene Pilotin Sara (Jessica Lowndes) ihre vier Freunde Mel, Cory, Bruce und Sal zum Flug ein. Während des Fluges bemerkt jedoch niemand, dass sich eine Schraube löst, woraufhin einige Instrumente versagen und die Maschine in eine düstere Wolkenfront gerät. Der Funkkontakt ist abgebrochen und noch ahnen die fünf nicht, was in der sie umgebenden Dunkelheit lauert…
Der Flashback zur Exposition verdeutlicht bereits, dass Bruce als Kind nur knapp einen Flugzeugabsturz überlebt haben muss, was natürlich auch seine Flugangst erklärt, wobei ihm gegen Ende noch eine spezielle Rolle zuteil wird.
Bei den übrigen handelt es sich um einen Musiker, eine Hobby-Filmerin und den obligatorischen Proll, der erst säuft und später stänkert.
Sara hingegen vermittelt zunächst Selbstsicherheit, was sich im Zuge der latenten Turbulenzen schnell ändert und in leichte Panik umschlägt, zumal die Kontrolle über sämtliche Instrumente verloren geht.
Etwas grotesk wird es allerdings, als einer in luftiger, oder besser eisiger Höhe am Seil aus der Maschine klettert, um etwas zu richten. Mal abgesehen vom Sauerstoffmangel würde er im Normalfall binnen kurzer Zeit einfrieren, doch der Bengel hält sich erwartungsgemäß recht wacker. Richtig hanebüchen wird ohnehin erst im letzten Drittel, als die geheimnisvolle Macht ein wenig erklärt wird und gleichermaßen Gestalt annimmt.
Innerhalb der letzten Viertelstunde muss man einige Aspekte hinnehmen, die man sonst eigentlich nur aus Serien wie „Twilight Zone“ kennt.
Trotz einiger unausgegorener Storyelemente ist stets Tempo im Spiel, was den Unterhaltungswert ungemein beflügelt. So zicken sich einige Individuen an, es kommt zu einer Keilerei, man schmeißt unnötigen Ballast von Bord, jemand muss reanimiert werden und einige Flashbacks geben letztlich noch Aufschluss über die Ereignisse von damals.
Darstellerisch ist zwar kein Totalausfall zu vermelden, jedoch vermag nur Jessica Lowndes einigermaßen zu überzeugen, was eventuell auch an den vielseitigen emotionalen Ausbrüchen ihrer Figur liegen mag.
Auf handwerklicher Ebene können zu Beginn noch einige Kamerafahrten punkten, später wirkt das Treiben zuweilen ein wenig statisch und man sieht deutlich, dass da nicht wirklich ein kleines Flugzeug durch dunkle Wolken fliegt. Auch die CGI, welche später zum Einsatz kommen, können nur bedingt überzeugen, reichen jedoch für einen Streifen dieser eher anspruchslosen Art völlig aus.
Der Ereignisreichtum und die kleinen Wendungen zum Finale sorgen letztlich dafür, es mit einem kurzweiligen, wenn auch nicht immer logisch ablaufenden Streifen zu tun zu haben.
Abstriche sind beim holprigen Drehbuch zu machen und auch darstellerisch ist das Niveau allenfalls passabel.
Demgegenüber entschädigen das konstant hohe Erzähltempo und der Mut, aus der prinzipiell simplen Prämisse eines Katastrophenfilms noch etwas recht Mystisches zu entwickeln.
Ein erfrischendes Debüt, wenn auch kein…Überflieger…
Knapp
7 von 10