Das soll es also gewesen sein. Saw 7, das große Finale (Wer's glaubt wird selig). Nachdem ich das scheinbar nicht enden wollende Saw-Franchise nach meinem Kinobesuch im dritten Teil finanziell boykottiert habe, gab es ja dann noch drei weitere Fortsetzungen, die durch die Bank wirklich ungehobelt und ausgegoren daher kamen.
Aber von Anfang an.
Nachdem das Wochenendskino nichts wirklich interessantes boten, nahm ich mich also 'SAW 3D-Die Vollendung' an, dem (hoffentlich) letzten Teil dieses Massenprodukts. Und folgendermaßen ''erlebte'' ich diesen Film in der Unrated-Version auf BluRay:
Man wird wieder einmal direkt mitten in das Geschehen hinein manövriert. Diesmal dreht es sich um ein junges Trio (Zwei Kerle, ein Mädchen), welche an eine Kreissägenapperatur festgemacht wurden und öffentlich hinter einem Schaufenster zur Schau gestellt werden. Das junge Flittchen, welches an der Decke herumkreischen darf, hat laut unserem altbekannten Saw-Maskottchen auf dem Dreirad, die beiden Kerle gegeneinander ausgespielt und sie nach Strich und Faden betrogen und belogen. Weshalb die Polizei beim Eintreffen an besagtem Ort, im Angesicht des zeitlichen Problems, nicht ihre Waffen benutzen um sich Zugang zu verschaffen, und warum nur weibliche Passanten mit Handtaschen scheinbar motiviert genug sind um zu helfen bleibt fraglich. Jedenfalls gilt das unmoralische Treiben der Dame als Aufhänger zur Einladung in das gute alte Spiel um Leben und Tod.
Der Mainplot hat nicht allzu viel zu bieten.
Ein windiger Geschäftsmann namens Bobby Dagen (Sean Patrick Flanery) versucht mit Geschichten über seine Vergangenheit und dem Entkommen aus der Jigsaw-Falle Profit zu machen. Fraglich bleibt zunächst, ob das Unterfangen tatsächlich stattfand oder alles erstunken und erlogen ist. Jedenfalls weckt er mit seiner Leidensgeschichte nicht nur das Interesse von gewöhnlichen Zuschauern...
Nebenbei wäre da noch Detective Hoffman (Costas Mandylor) zu erwähnen , welcher Jigsaws Auserwählten mimt, und das Weltverbessererwerk Jigsaws zu Ende bringen soll. Dabei möchte er sich an Mrs. Jill Tuck ( die ehemalige Gemahlin Jigsaws) für den Mordversuch an ihm rächen. Auf dem Fersen sind ihm dabei eine unheimlich lächerliche handelnde Polizeitruppe, um dem Kopf??? der ''Ermittlungen' Chad Donella ( Matt Gibson).
Was alles ziemlich bekannt und zehnmal durchgekaut erscheint, ist es letztendlich auch. Die ursprüngliche Geschichte, um den Serienkiller (obwohl die Figur es wohl nicht so definiert) John Kramer ist spätestens nach dem dritten Teil erzählt und unüberschaubare Gebrauchsspuren, machen den Film zu einer einzigen langweiligen Odysee von einer Falle zur nächsten. Diese sind im Übrigen derart ausgeklügelt und komplex zusammengebaut, dass man meinen könnte, dass unser Serienkiller eine Vielzahl von Ingenieuren zum Bau dieser Maschinerien beauftragt hat. Man denke nur einmal an den Raumschiffofen am Ende des Films, bei dem man meinen könnte, er möchte in der Folge fremde Galaxien erkunden. Dies grenzt ein wenig an hanebüchener Lächerlichkeit, vorallem wenn man bedenkt, dass ein Krebskranker alter Mann zusammen mit unqualifizierten Gehilfen dafür zuständig sein soll.
Nunja. Hier und da verabschiedet sich auch die Logik aus dem Geschehen (Stahlketten lassen sich auch hochklettern, ohne sich Haken durch die Brustmuskeln zu treiben).
Es wird ''überraschenderweise'' eine weitere Helferfigur Jigsaws in diesem Film eingeführt, die einem auch wieder wie aus dem Hut gezaubert vorkommt. Bei der Motiverläuterung im Off-Screen-Monolog, konnte ich mein Gelächter nicht mehr zurückhalten. Vorallem im Angesicht dieses ''modernen'' Twists.
Die Einbindung des medialen Hintergrunds, welche in den Film integriert wurde, bleibt da schon weitaus positiver im Gedächtnis. Da hier wenigstens versucht wurde, dem Franchise einen neuen Aspekt beizufügen, umso einen neuen Impuls zu schaffen, den man auf diese Weise nicht aus den Vorgängern kennt.
Desweiteren lässt sich sagen, dass besonders Gorehounds voll auf ihre Kosten kommen werden. Hier wird mit teilweise einfallsreichen Fallen geschnetzelt und zerhackt, bis der Arzt kommt. An entwürdigen Darstellungen und geradezu voyeuristischen Hinrichtungen, wurde hier nicht gespart.
Doch der Film krankt letztendlich an allen Ecken und Enden. Das Drehbuch lediglich auf den Einfallsreichtum der niederträchtigen Fallen zu beschränken, kann keine Früchte tragen. Der kostengünstige Cast spielt teilweise wirklich erschreckend schwach auf. Und überhaupt wirkt das ganze Machwerk geradezu billig, zu vorhersehbar, zu schematisch um wirklich ernsthaft Akzente zu setzen.
Das führt zu der Hoffnung, dass Jigsaw sein Spiel nun endlich wirklich beendet hat. Und zwar ein für alle mal.