Review

Es ist vollbracht!

Nach sieben Teilen ist nun endlich alles gesagt, gezeigt und getötet worden, was nötig war, um die Saw-Geschichte zu einem Ende zu bringen (wobei ich selbst noch nicht so recht dran glaube. Und ein Saw VIII - Rebirth oder sowas mich kein bisschen überraschen würde.)

Und mit Saw 3D bzw. VII bzw. Vollendung bzw. das wars jetzt aber echt liegt endlich, nach 2 eher mauen Teilen (V und VII), wieder einer der besseren Teile vor uns.

Die ersten drei Teile der Saw-Reihe (und Teil IV gehört ja irgendwie mit dazu) zeichneten sich neben ihrer extrem üblen Foltermethoden nämlich noch durch eine wirklich gut ausgeklügelte Handlung aus. Jawohl, man kann Saw lieben oder auch hassen, aber man muss es einfach ehrlich sagen: Die ersten Filme waren herrlich durchdacht und ganz besonders die heftigen Überraschungen am Ende waren für Teil I - IV essentiell und bezeichnend. - Besonders, wenn man bedenkt, dass es sich dabei eigentlich "nur" um Schnätzel- und Folterfilme handelt.

In Part V und VI fehlte dies irgendwie. Es gab die ersten Ermüdungserscheinungen und  trotz herrlich geistesgestörter und menschenverachtender Folterszenen konnten beide Teile nicht so wirklich überzeugen. Sie waren nicht komplett scheiße, aber erstmals kam es - zumindest mir - so vor, dass neu aufgeworfene Fragen und Wendungen nur als Füllmaterial wirken sollten. Die Überraschungen am Ende fehlten komplett.

Der vorliegende Teil-VII-3D-Vollendung ist da Gott sei dank anders. Man beschränkt sich hauptsächlich auf bekannte Gesichter und stellt diese auch in den Vordergrund. Somit gibt man ihnen endlich Gelegenheit, alle noch fälligen Rechnungen zu begleichen. Am Ende gibt es dann zumindest noch einmal eine Semi-Überraschung (Nur semi, weil man, wenn man die ganzen Teile über wachsam war, sich eigentlich schon denken konnte, was da kommt). Ein paar noch offene Fragen werden geklärt, ein paar noch offene Fragen bleibene offen, ein paar noch offene Fragen habe ich ohnehin selbst vergessen, von daher bin ich in der Offene-Fragen-Hinsicht eigentlich zufrieden. Mal im Ernst, nach sieben Teilen noch einen Überblick über offene Fragen zu haben, ist sicher nicht ganz leicht, von daher bin ich mal nachsichtig, was das angeht.

Das Serien-Markenzeichen, die Fallen, sind nich zu 100 % neu, wirken teilweise sogar vertraut, sind aber zu mindestens 150 % geil und fies.

Somit hat dieser Saw-Film wieder alles, was ein Saw-Film zu haben hat, inklusive endlich mal einem Ende..  Abgesehen davon stirbt Chester Bennington von Linkin Park - allein daher lohnt es sich, den Film anzusehen. (Vielleicht sogar meine Lieblingsszene, ich fühlte mich wahnsinnig befriedigt.)

Negativ fand ich lediglich, dass einige Fallen diesmal selbst für Saw-Verhältnisse sehr unlogisch waren. So z.B. die bereits oft erwähnte Anfangs-Falle in der Einkaufspassage. Es war cool und auch mal was anderes und komplett ungewohnt, bei Saw Tageslicht und freien Himmel zu sehen. Aber ich frage mich, wie zur Hölle "Jigsaw" es geschafft haben soll, diese gigantische Apparatur plus drei bewusstlose Menschen da hinein zu bekommen, ohne, dass jemand was merkt. Dann erinnere ich mich an eine Szene, in der zwei Leute über unzähligen rotierenden Motorblättern hängen, was auch mehr als unrealistisch wirkte. Eben etwas weit hergeholt.. Aber okay, zum großen Finale muss man vielleicht hier und da noch einen draufsetzen. Den 3D-Effekt hätte man sich auch sparen können. Zwar war es ein-, zweimal ganz cool, einen Darm auf sich zufliegen zu sehen, aber ansonsten war es einfach überflüssig. Ich versteh den Hype um diese Technik ohnehin nicht. Besser werden Filme dadurch nicht.

Gemessen an vergleichbaren Gore-Filmen und den Vorgängern der eigenen Reihe, kann ich persönlich guten Gewissens

8/10 Punkten geben.

Was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich die Saw-Reihe eher als eine Art Mini-Serie im Kino ansehe. Vielleicht bin ich deswegen gnädiger, was die Bewertung angeht. Wie auch immer, mir hats gefallen. Game over.

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