Review

Als Freddie Francis anno 1966 „Die tödlichen Bienen“ inszenierte, war das Thema der afrikanisierten Honigbiene noch relativ aktuell. Später folgten Beiträge wie „Der tödliche Schwarm“ oder „Killerbienen – Die Natur schlägt zurück“, die beim Publikum nur bedingt punkten konnten, denn nach wie vor gilt die Biene als das beliebteste Insekt. Daran dürfte der vorliegende Streifen kaum etwas ändern.

Anwalt Chad (Robert Hays) und Frau Karen (Nancy Stafford) leben mit ihren Kindern erst seit drei Monaten in einem beschaulichen kalifornischen Nest, als Vorfälle mit angriffslustigen Bienenschwärmen die Runde machen. Als es auf einer Hochzeit zu einem weiteren Angriff kommt, beschließt Chad, mit seiner Familie zu fliehen, doch ihr Haus ist bereits von mörderischen Schwärmen umgeben…

Während dieser Tage vermehrt vom großen Bienensterben die Rede ist, was von einigen Experten vehement zurückgewiesen wird, treten die Insekten hier entsprechend aggressiv auf und quittieren den Liebesakt eines Pärchens im Auto mal eben mit einem tödlich endenden Angriff. Für eine TV-Produktion gehen die Tricks in Ordnung, es gibt regelmäßig eingestreute Nahaufnahmen und auch die Belagerung im letzten Drittel ist einigermaßen glaubhaft umgesetzt. Allerdings griff man für einige Szenen auf Archivmaterial zurück, etwa bei der Nahaufnahme eines Bienenstiches.

Der Plot erscheint indes unausgegoren, denn als es zur Belagerung geht, fallen sämtliche Nebenhandlungsstränge unter den Tisch und Figuren werden schlichtweg aus der Handlung geschmissen, wie ein Bienenexperte, der einem die letzten Punkte erklärt, die man seinerzeit bei „Biene Maja“ noch nicht verstanden hatte. Auch die Figurenzeichnungen fallen mager aus, die Töchter der Familie erhalten erst gar keine, während die Eltern zumindest mit Eifer bei der Sache sind und versuchen, sämtliche Ritzen und Lüftungslöcher zu stopfen.

Zwischenzeitlich gerät das Treiben eher unfreiwillig komisch, denn bei den Stichen sind die rot bemalten Kleckse aus Latex deutlich als solche erkennbar und als sich Robert Hays gleich vier Schichten Kleidung zum Schutz für draußen überstreift, wähnt man sich in der unglaublichen Reise in einem verrückten Flugzeug, - wobei er auch hier mit nur zwei Gesichtsausdrücken auskommt. „Matlock“-Anwältin Stafford performt zwar ein wenig nuancierter, sie hinterlässt jedoch keinen so bleibenden Eindruck wie Ryan Phillippe, der in einer seiner ersten Rollen noch völlig unbeholfen performt.

So wird ein Geheimgang im Keller entdeckt, der im Verlauf natürlich noch eine bedeutende Rolle spielt, manche Bienen reagieren auf Seifenwasser, andere auf Rauch, der Bürgermeister spielt eine überraschend untergeordnete Rolle und immerhin erklärt mal jemand, wie wichtig Bienen für unsere Nahrung sind.

„Angriff der Killerbienen“ ist relativ sparsam inszeniert, in Sachen Action gibt es lediglich eine Flucht per Motorrad, Kamera und Schnitt arbeiten jedoch clever genug, um Bienen außerhalb der eigentlichen Kulisse als Bedrohung darzustellen. Spannend gerät die Chose deshalb allerdings kaum, obgleich ordentlich an der Temposchraube gedreht wird und kaum Verschnaufpausen auszumachen sind. Was bleibt, ist Tierhorror von der Stange, den man allenfalls für lau mitnehmen kann.
5,5 von 10

Details
Ähnliche Filme