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Es kommt nur selten vor, dass man einen Film nach einiger Zeit mal wieder anschaut und dann denkt: "Moment, der hat mir jetzt irgendwie noch besser gefallen als beim letzten Schauen". "The Big Lebowski" von den Coen-Brüdern ist genauso ein Film, der mit jeden Mal besser wird, weil man mit jedem Ansehen neue Dinge entdeckt, die einem bisher noch nicht aufgefallen sind.

Die Story: Der arbeitslose und ziemlich faule Althippie Jeff " The Dude" Lebowski (Jeff Bridges) bekommt eines Tages Besuch von zwei Schlägern, die Geld von ihm fordern. Weil er dieses nicht hat, besudelt sie ihm den Teppich. Wie sich schnell herausstellt, wurde der Dude mit dem gleichnamigen Millionär Lebowski (David Huddleston) verwechselt. Nachdem sich der Bowling-Fan mit seinen Kumpels Walter (John Goodman), einem Vietnamveteran, und Donny (Steve Buscemi) beraten hat, fordert der Dude nun einen Teppich vom richtigen Lebowski zurück. Der wiederum spannt ihn in die Lösegeldübergabe für seine Frau Bunny (Tara Reid) ein, die allerdings etwas daneben geht...

Was sich aus der schrägen Grundidee entwickelt, ist einfach brüllend komisch. "The Big Lebowski" springt von einer absurden Situation in die nächste. Und immer mittendrin: Der Dude, der ja eigentlich nur seinen Teppich ersetzt bekommen wollte. Im weiteren Verlauf des Films machen ihm noch eine sehr emanzipierte Frau, drei durchgeknallte Nihilisten, ein Frettchen, ein Bowlingskonkurrent namens Jesus etc. das Leben schwer. Dabei hätte fast jede der im Film auftretenden Figuren ein eigenes Spin-off verdient. Allein der ewig fluchende Walter ist ein Heidenspaß. "The Big Lebowski" lebt neben den schrägen Figuren noch von zwei weiteren Dingen. Da sind erstens die pointierten Dialoge der Coen-Brüder, die so gut wie in jeder Szene ein breites Grinsen beim Zuschauer auslösen. Als Beispiel: Der Dude ist bei Jackie Treehorn, dessen Schläger zu Beginn des Films den Dude verwechselt haben, und meint, dass das Gehirn die größte erogene Zone ist, worauf der Dude nur lakonisch meint: "Bei dir vielleicht."
Das andere ist die formidable Musik (u.a. Elvis Costello, Bob Dylan, Kenny Rodgers, Gipsy Kings), die perfekt zu jeder Szene passt und häufig das Absurde noch zusätzlich zu betonen weiß. Der Sountrack sollte sowieso in keiner gut sortierten Musiksammlung fehlen.

Die Schauspieler in "The Big Lebowski" sind brilliant. Jeder geht in seiner oder ihrer Rolle gänzlich auf. Jeff Bridges liefert eine seiner besten Schauspielleistungen ab. Wahrscheinlich wird er auf ewig als der Dude gehandelt werden. Aber auch die anderen Darsteller sind bis in die kleinste (und meist skurrilste) Nebenrolle hochkarätig besetzt und machen ihre Sache überaus gut.

Fazit: "The Big Lebowski" wird oft als einer der besten Filme der 90ger Jahre bezeichnet, und das trifft meiner Meinung nach auch zu. Der Film hat seit 1998 weltweit sehr viele Fans gefunden, und das auch absolut zu recht, denn der Humor ist genial-absurd, die Figuren und Darsteller mehr als lobenswert und die Musik gehört mit zu den passendsten Soundtracks, die je für einen Film zusammengestellt wurden.
Ein Film, der in keiner Sammlung fehlen darf.

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