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Jeffrey Lebowski (Jeff Bridges), genannt "Der Dude", ist ein Althippie, der in seinem Leben nichts anderes macht als abhängen, dazu fast immer einen Joint oder einen White Russian in der Hand. Nur zum Bowling mit seinen Freunden, dem Vietnamveteran Walter (John Goodman) und dem Versager Donny (Steve Buscemi) kann er sich aufraffen. Sein Leben ändert sich schlagartig, als er mit dem Millionär Big Lebowski (Philip Seymour Hoffmann) verwechselt wird und zwei Ganoven auf seinen geliebten Teppich pinkeln, weil seine angebliche Frau Bunny (Tara Reid) zuviele Schulden gemacht hat. Einige Zeit später wird Bunny entführt und der Dude soll im Auftrag von Lebowski die Geldübergabe abschließen. Doch alles geht schief und der Dude sieht sich langsam in ein Netz von Feministinnen, Nihilisten und Pornodarstellern verwickelt...

Diese auf den ersten Blick etwas verwirrende Story ergibt einen genialen Film, vielleicht den bisher besten der Coen-Brüder, der das Zeug zum Kultfilm hat. Es scheint einfach alles zu passen: Die Darsteller (bei denen auch wieder viele mitspielen, die zur Stammbesetzung der Coens gehören) liefern eine tolle Leistung. Besonders gefallen haben mir dabei natürlich Jeff Bridges in der Hauptrolle, der den Dude so wunderbar behäbig, aber liebenswert spielt. John Goodman als ziemlich durchgeknallter Kriegsveteran, dessen Wutausbrüche bei mir Lachanfälle ausgelöst haben und die drei deutschen Nihilisten, die vor allem in der englischen Fassung mit ihrem deutschen Akzent zum totlachen sind. Die Deutschen bekommen übrigens an vielen Stellen ihr Fett weg!

Einige Szenen sind derart grotesk, dass man echt vom Sessel kippen könnte vor lachen. Solche Sachen wie der tanzende Typ auf der Kegelbahn im lila Anzug oder Jeffs Traum, in dem dann die Nihilisten mit roten Latexanzügen und Schere auftauchen, sind Szenen mit typischer Coen-Situationskomik. Selten habe ich in letzter Zeit soviel gelacht wie bei "The Big Lebowski"!

Dazu kommt noch der gute Soundtrack, der vor allem Lieder aus den 60er und 70er Jahren beinhaltet. Besonders geil ist der Song in der Traumsequenz ("Just dropped in to see what condition my condition was in") Alle Stücke passen perfekt zum Film und unterstützen die Atmosphäre gut.

"The Big Lebowski" wird in 10 Jahren sicherlich als Kultfilm gelten. Die abgefahrenen Ideen und der eigenwillige, aber geniale Humor machen das Werk zur Pflicht für alle, die die Coen-Brüder mögen oder einen Sinn für den "etwas anderen" Film haben. Ein Glück, dass es ihn gibt, den Duuuuuude!

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