Review

Ich kann es bis heute nicht verstehen, was diesen Erguß der Coen Brüder zum Kulthit macht. Die Komödie an sich ist ohne Frage neben verschiedenen Disput- und Rachemodellen eines der ursprünglichsten Grundmuster für ein Schauspiel. Dabei gibt es verschiedene Herangehensweisen für eine Umsetzung. Man muß nicht zwangsläufig intellektuell werden, Lustspiele von Traditionshäusern wie dem Ohnsorg Theater sind ein klassisches Beispiel, wie man Pointen nah am Proletariat platzieren kann.

Jedoch zähle ich The Big Lebowski eher zu der Sorte Produktionen, die den kostengünstigen Aufwand von Komödien bei relativ hohem Beliebtheitsgrad entweder durch Lizenzen oder, wie hier, relativ bekannten Stars wie Jeff Bridges, John Goodman und Steve Buscemi für sich nutzen. Ein möglichst simple Geschichte dient dabei als Aufhänger, logisch sein muß sie in einer Komödie ja nicht. So könnte man direkt zu Anfang schon fragen, wie ein Faulenzer, der sich selber Dude nennt (was haben wir gelacht *gähn*) mit der noch unter Hartz IV Niveau angesiedelten Sozialhilfe der USA Wohnung und Auto finanzieren will. Mit Bowling?

Den Ansatz mit Skurilität den Zuschauer zu erheitern ist der Falscheste ja nicht. Die Idee, einen Aufhänger darin zu finden, daß wildfremde Männer in Lebowskis Behausung stürmen und ihm dort auf den Teppich urinieren ist sogar ganz gut. Daß sich daraus jedoch eine pubertäre Nullnummer um die Frequenz des Wortes "bekackt" ausbildet ist fatal. Unglaubwürdige Charaktere rutschen durch dämlich konstruierte Zufälle einen viel zu dünnen Handlungsstrang entlang. Wie das funktionieren kann zeigt zum Beispiel Helge Schneider. Vielleicht trifft The Big Lebowski einfach den Nerv der Flatrate saufenden Pisageneration und ich bin dafür zu alt, aber ich halte den Film für stupide, langweilig und überflüssig.

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