Eigentlich fand ich ja bisher so ziemlich alle Filme an denen die Herren Coen beteiligt waren auf ihre Art ziemlich gut. Vor allem beeindruckte mich die Tatsache wie vielfältig ihre Ideen waren, es gab kein bestimmtes Genre auf das sie sich vertieften. Ob Drama ("The man who wasn´t there"), Thriller ("Fargo") oder "Familien"-Komödie ("Bad Santa"). Vor allem aber liebe ich den Humor den die beiden in ihren Werken verwenden: tiefschwarzer aber äußerst hintergründiger Humor.
Und genau da wäre ich schon bei Jeffrey - der Dude - Lebowski. Als ich ihm vor langer Zeit erstmals begegnete, konnte ich diesem Film nichts abgewinnen. Ein, zwei Schmunzler und das wars. Dann nur 2 Jahre später sah ich ihn nochmal - Und war begeistert.
Begeistert ob des Humors, der eigentlich einfachen aber durch die vielen Personen verzwickt wirkenden Storyline, und vor allem begeistert wegen der tollen Schauspieler und der Stereotypen die sie gekonnt darstellen.
Ich glaube ich habe weder John Goodman noch Jeff Bridges je in einer überzeugenderen Rolle gesehen. Gerade Goodman, als notorisch fluchenden Vietnam-"veteran", der wohl der einzige zu sein scheint "dem Regeln noch etwas bedeuten" kratzt genial die Kurve zwischen Overacting und Klischee. Wenn man bedenkt dass er einen (zwar konvertierten aber dennoch) polnischen Juden darstellt, bekommt seine Aussage "Man kann über den Nationalsozialismus sagen was man will, an Grundsätzen fehlte es nicht" einen noch härteren Kontext.
Und genau das ist das beeindruckende an dem Film, selbst nach 50maligen Ansehen fällt einem immer noch etwas neues auf, da es die Brüder Coen einfach gemeistert haben ein geniales bis in die kleinste Ecke ausgefeiltes Drehbuch zu schreiben. Hätten andere Filme auch nur einen Bruchteil an den Ideen die für "The big Lebowski" verwendet wurden, bräuchte sich niemand mehr über langweilige billig B-Movies beschweren.
Seht ihn euch an!
Und um mit den Worten des namenlosen Erzählers abzuschließen:
"Der Dude packt das."