Dolph Lundgren im Kampf gegen Gangster und Aliengangster
Wir haben es hier mit einem besseren Film des schwedischen Hünen zu tun. Dolph Lundgren spielt Jack Caine, einen typischen Polizisten der beginnenden neunziger Jahre. Wortkarg, einzelgängerisch, kampferprobt und nie um einen coolen Spruch verlegen bekommt er es jedoch mit einem übermenschlichen Gegner zu tun – einem Alien, welches aus menschlichen Endorphinen eine Droge erstellen kann und daher die Quelle dieser Endorphine tötet...immer und immer wieder. Nebenbei, in einem Subplot, muß sich Caine auch noch einer Drogengangsterbande erwehren, die seinen Partner auf dem Gewissen hat, Hilfe bekommt er dabei von einem kleinwüchsigen FBI-Agenten namens Smith. Einige Feuergefechte und Verfolgungsjagden später sind viele Drogenhändler tot, und auch der sehr menschlich aussehende Alien überlebt sein illegales Treiben nicht, wenngleich es hierbei einiger Tricks bedarf, ist der Außerirdische doch ungemein kräftig und gegen normale Kugeln immun – warum, das wird das Geheimnis der Drehbuchautoren bleiben.
Und das Drehbuch, obgleich mit einigen interessanten Wendungen und Neuheiten versehen, ist zugleich der größte Schwachpunkt des Films. Nichts wird erklärt, viel dem Zufall überlassen. Nebenfiguren auf Seiten der Gangster werden eingeführt und verschwinden nach einem seltsam ungereimten Auftritt, Subplots werden aufgebaut, um dann lieblos wieder fallen gelassen zu werden, logische Schwächen, gar Fehler existieren zuhauf – das ist schade, denn die Actionszenen sind von der Qualität diametral entgegengesetzt. Aber wir sind in einem Actionfilm der Neunziger, da war das Drehbuch so wichtig nicht, Hauptsache, es knallt und explodiert an allen Ecken und Enden. Ist auch gut so, denn immer, wenn man sich Gedanken um die an sich doch recht einfache Story macht und am Film zu zweifeln beginnt, kommt die nächste Actionsequenz daher, die stets auf recht ordentlichem Niveau ist. Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Schauspielerisch sind keine Großtaten zu vermelden, bis auf Lundgren hat man es mit weithin unbekannten Gesichtern zu tun, denen danach auch nicht viel Leinwandglück beschieden war. Aber man will ja Action, keine Dialoge, und so wird sich zurückgelehnt, ein Bier aufgemacht und ein bißchen geschwelgt, denn damals war der Blutgehalt im Film noch hoch, Helden durften Helden sein und sich durch Gegnerhorden meucheln. Lundgren ist ein sympathischer Darsteller, der sich auch in späteren Filmen zumeist recht ordentlich geschlagen hat und sogar heutzutage noch eine gute Figur macht, so ganz anders als seine damaligen Wegbegleiter Seagal und van Damme. Was so ein bißchen gute Ernährung und Sport doch ausmachen...ein Vorbild für die Jugend hier in einem hochklassigen B-Actionmovie mit zahlreichen Drehbuchschwächen und, hier nochmals Punktabzug, einem ziemlich lächerlich in Szene gesetzten Endkampf – 7/10.