Alle Kurzkommentare


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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 02.12.2011 Dem Digicam-Subgenre wird immerhin endlich eine neue Facette zugefügt, indem nicht zufällig / beiläufig / aus Sensationsgier mitgedreht wird, sondern um etwas zu beweisen, das im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen steht. Das Filmen und der Inhalt prallen also nicht per Schicksal zusammen, sondern zwischen ihnen bestehen mediale Bezüge, was dem Gesamten eine ganz besondere Struktur gibt. Dramaturgisch mag die Dämonenhatz trotz einiger netter Kniffe aber nicht aus den Pötten kommen, selbst suspensestreuende Elemente wie die beunruhigende Zeichnung hinterlassen seltsam wenig Eindruck und irgendwie ist der Spuk so schnell vorbei, das man fragen möchte, ob der Rest der Rolle noch irgendwo auf den Feldern des Landguts liegt. Aber halt, es ist ja eine Digitalkamera... (4.5/10) *weitere Informationen: siehe Profil

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Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so viele Jahre nach DER EXORZIST noch ein Horrorschocker zum Thema Teufelsaustreibung erscheinen würde, der dem einen großen Klassiker von William Friedkin qualitativ so nahe kommt. Die pseudodokumentarische und subjektive First Person View macht es möglich: Da wird der ausgelutscht geglaubte Akt des Exorzismus wieder zur nervenaufreibenden Angelegenheit. Ich liebe es, wie der Terror sich hier schön konsequent steigert. Auch die Seitenhiebe gegen religiösen Fanatismus, Scharlatanerie und Tele-Evangelismus sind fein. Unter den absolut realistischen und lebendigen Charakteren ragt besonders die junge Ashley Bell als Besessene heraus: Mit ihren Fähigkeiten als Schauspielerin und Kontortionistin macht sie auch ganz ohne entstellendes MakeUp einer Linda Blair gehörig Konkurrenz. Nur die letzten 5 Minuten sind misslungen, ändern aber nichts am positiven Gesamteindruck.

4

Auf Doku getrimmter Spielfilm mit aufdringlichem BLAIR WITCH-Style und unbefriedigendem Schock-Ende - was soll der Rotz? Dabei hätte alles gut werden können, wenn man nur gewollt hätte. Die Schauspieler machen ihre Sache passabel. Es gibt auch einen gewissen Spannungsaufbau, der leider zum Finale hin nicht ausgereizt wird. Der verquastete Schluss ist dann auch der "Todesstoß" für diesen kleinen Film. Ein paar gute Ansätze reichen leider nicht aus, um den Streifen aus der nichtsagenden Unterdurchschnittlichkeit zu retten. Der Doku-Stil vergrault sowieso schon 50% der Zuschauer, der Rest hofft und wird gnadenlos enttäuscht werden. Bleibt also nur das fabelhafte Spiel der Jungschauspielerin zu loben. Hier ist wirklich NICHTS auszusetzen, aber ob dies reicht, einen langweiligen Horrorabend haben zu wollen? Gut gewollt und dann nicht richtig gekonnt! Anfängerarbeit, die nach mehr aussehen will und daran scheitert.

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