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Kleines Format, große Wirkung: Auf der Welle erfolgreicher Found-Footage-Horrorfilme kam auch das Motiv des Exorzismusfilms zum Einsatz mit verwackelter Handkamera und intensiver Authentizitäts-Illusion. Die Einfachheit der Inszenierung erstreckt sich dabei auch auf die Story: Ein zynischer Prediger will mit einem Kamerateam einen Exorzismus im US-Hinterland aufnehmen, um den Schwindel dieser katholischen Praxis bloßzulegen. Doch wie zu erwarten, entwickelt sich der scheinbare Routinefall zu einer beängstigenden Grenzerfahrung.

In atmosphärischen Bildern, mit überzeugenden Darstellern und Stück für Stück eskalierenden Horrorsequenzen erzählt "Der letzte Exorzismus" eine spannende, extrem düstere und schockierende Geschichte. Die Spannung entwickelt sich dabei weniger aus der Oberflächen-Action, die im Vergleich zu ähnlichen Genre-Vertretern bis kurz vor Schluss eher zurückhaltend bleibt, sondern aus dem komplexen psychologischen Zusammenspiel der Agierenden - angedeutete finstere Familiengeheimnisse und falsche Fährten lassen im Laufe des Films eine immer drückendere Atmosphäre entstehen, der man sich bald nicht mehr entziehen kann. Dazu tragen auch die in blassen Farben gehaltenen Bilder der verlassenen ländlichen Gegend im tiefsten Süden der USA bei, die ein beklemmendes Gefühl bedrohlicher Einsamkeit erzeugen.

Auch die aus Genre-Vorbildern wie "Paranormal Activity" oder "[REC]" bekannte formale Umsetzung trägt zur Intensität des Gezeigten bei. Grobkörnige Handkamera-Bilder, verwackelte Bildausschnitte, die oft genug wenig erkennen lassen, und fehlende Übergänge bei ausgeschalteter Kamera sorgen für die ziemlich überzeugende Illusion, hier tatsächlich zufällig entstandenen Aufnahmen beizuwohnen. Jedenfalls bis zum letzten Drittel des knackig kurzen Films: Sobald sich das drastische Finale nähert, häufen sich stilistische Logikfehler. Subtil eingesetzte Spannungsmusik und für eine echte Handkamera nicht zusammenpassende Bildschnitte und Perspektivwechsel lassen die Fiktionalität und künstlerische Bearbeitung des Werks durchscheinen und stören dadurch den ansonsten kongruenten Stil.

Das sind allerdings eher kleinere Schwächen in einem insgesamt sehr intensiven Horrorstreifen, der dank seiner düsteren Bilder und durchaus gelungenen Überraschungen bis zum Schock-Ende zu fesseln weiß. Charismatische Darsteller, kluge psychologische Hintergründe und ein starkes Setting können auch alteingesessene Horrorfans bei Laune halten. Und auch wer das Exorzismus-Untergenre nicht mag, kann hier durchaus unterhalten werden. Alles in allem also ein starker, spannender und gruseliger Horrorfilm!

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