Review

Inhalt:
1942 Verschwanden auf dem Landsitz Chimneys ein wertvoller Diamant und ein Dienstmädchen. Nun wird der Besitzer dazu überredet, im Namen des Innenministeriums einen Staatsgast, den Österreichischen Grafen Ludwig Von Stainach zu Empfangen - Auf dessen ganz persönlichen Wunsch. Der Graf deutet an, nicht zum ersten Mal hier zu sein. Nachts findet man ihn sterbend in einem Geheimgang. Mit letzter kraft murmelt er "Want"

Fazit:
Wer nun diese Inhaltsangabe gelesen hat, der wird sich sicherlich fragen, was das alles mit dem gleichnamigen Roman (Bei uns als Die Memoiren des Grafen erschienen) zu tun hat...

War man bei den anderen Folgen der Marple Serie eher darauf bedacht, Marple in einen bestehenden Roman zu integrieren und Christies Story dann, mit einigen Änderungen aber durchaus erkennbar, zu erzählen, erfand man hier fast die Ganze Story neu. Das ganze hat durchaus einen Grund: Der Roman passt nun mal nicht in das Schema der Serie - Die Frage ist nur,
warum hat man sich überhaupt gerade diesen Roman für eine Verfilmung ausgesucht - Ich habe keine Ahnung...
Zumal ich ihn nicht für einen ihrer besten oder berühmtesten halte..."Die Memoiren des Grafen" und der später erschienen "2. Teil"; "Der letzte Joker (Seven Dials Mistery)" sind keine klassische Krimis - es sind Humorvolle Abendheuer - Romanzen in deren Zentrum die Impulsive und unberechenbare Lady Eileen "Bundle" Brent steht. Im Hintergrund zieht Superintendent Battle die Fäden. Ganz klar nicht meine Welt!

Im Film ist davon abe sowieso nichts zu merken - Marple ermittelt in einem Düsteren und leicht konfusen Familiendrama. Bundle ist eine für die Handlung absolut unwichtige Nebenfigur, Battle tritt gleich gar nicht auf.
Auch den Täter und seine Motive hat man verändert. Leider ist Story recht unübersichtlich und nicht besonders schlüssig geschrieben, dennoch gelingt es eine bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Auch auf die Darsteller ist wie üblich verlass - Besonders über ein Wiedersehen mit Edward Fox habe ich mich gefreut. Charlotte Salt als Virginia, Tochter des Besitzers von The Chimneys wirkt sehr sympathisch und dominiert ihre Szenen Julia McKenzie hingegen steht dieses mal nicht so sehr im Mittelpunkt - was auch daran liegt, das ihre Figur lange nichts so gut in die Geschichte integriert wurde wie bei den andern Folgen (Und das bei einer komplett neuen Story!) Die Inszenierung ist eher ruhig, man setzt auf die tollen Räumlichkeiten und die Riesigen Gartenanlagen.

Insgesamt leidet der Film ein wenig an dem nicht so tollen Drehbuch - zuerst passiert nicht viel, dann wird es schnell unübersichtlich und am Ende haben die Ermittler alle Hände voll zu tun um dem verwirrten Zuschauer die Handlung zu erklären.

Die bisher schwächste Julia McKenzie Folge die ich gesehen habe (Evans und Tod Im Spiegel fehlen mir noch) aber immer noch brauchbare Krimiunterhaltung (sofern man keine Verfilmung des Romans erwartet).

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