One Hour Photo (2002)

Review

von Frank Trebbin

Seymour “Sy” Parrish ist ein unscheinbarer Mitarbeiter eines Supermarktes, der die Fotoabteilung leitet. Mit Hingabe entwickelt er innerhalb einer Stunde die Fotos seiner Kunden und die von Nina und Will Yorkin ganz besonders, denn Sy hält Nina für die Frau seiner Träume. Seit Jahren schon beobachtet er sie per Fotoabzug und hält sich in seinen verschrobenen Gedanken für einen Freund der Familie. Als Sy mitbekommt, daß Will fremdgeht, beschließt er, in das Familienleben der Yorkins auf drastische Weise einzugreifen....

„One Hour Photo“, den man nicht ohne Grund als etwas unausgegoren bezeichnen könnte, steht und fällt mit dem Schauspieler, der die Rolle des Sy verkörpert – und der heißt hier Robin Williams. Hat Herr Williams bereits schon in „Insomnia“ ernsthaft versucht, von seinem Komiker-Image los zu kommen, so ist Mark Romaneks Psychothriller ein weiterer Schritt in diese Richtung. Doch leider nimmt man ihm auch diese Soziopathen-Figur nicht so richtig ab. Schade eigentlich, der der auf angenehme Weise unspektakuläre Film besticht ansonsten mit einem ausgeklügelten Setdesign und einer Farbdramaturgie, die zumindest auf filmischer Seite über so manchen Leerlauf in der Handlung hinweg blicken läßt. Daß dabei dann auch noch der Schluß weit weniger genregerecht daherkommt als gewohnt und den möglichen Schrecken eines realen Stalker-Falles zu plakatieren weiß, macht „One Hor Photo“ fast schon zu einer Ausnahmeerscheinung. Auf DVD 16:9. Des weiteren mit Connie Nielsen, Michael Vartan, Gary Cole u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin