Im Mittelpunkt des Films steht der Savmart Angestellte Seymor „Sy" Parrish (Robin Williams). Mit einer peniblen Genauigkeit führt er das Fotolabor im Alleingang und die Savmart Kunden schätzen Sy’s Genauigkeit und seinen perfekten Kundenservice. Doch was viele Kunden nicht wissen, Sy ist einsam und sein Job ist sozusagen die einzige Abwechslung in seinem tristen Leben.
Als Fotoentwickler hat Sy einen tiefen, persönlichen Einblick in das Privatleben seiner Kunden - eine Sache die nicht grad ungefährlich ist und mich persönlich auch zum Nachdenken anregt. Sozusagen bekommen wildfremde Menschen Einblick in die Intimsphäre des Kunden.
Für Sy bestimmen schon seit sehr langer Zeit Fotos sein Leben. Und da kommt die Familie Yorkin ins Spiel. Er verfolgte anhand der Bilder die Geburt ihres Sohnes Jake (Dylan Smith) und war immer als unsichtbarer Dritter mit dabei wenn Nina (Connie Nielsen) und Will Yorkin (Michael Vartan) auf einem Bild abgelichtet waren. Was niemand merkt - und Sy selbst auch nicht - über die Jahre hat er sich still radikalisiert. So macht er heimlich Abzüge von Yorkins Bilder und pinnt sie sich zu Hause an seine Wand. Erscheinen die Yorkins im Savmart, bindet er ihnen ein privates Gespräch auf oder sucht ihre Nähe nach der Arbeit. Wildfremden Menschen gibt er sich heimlich auch gern als Jakes Onkel aus.
Obwohl Sy seinen Job unheimlich liebt, leistet er keine gute Arbeit. Seinem Chef Bill Owens (Gary Cole) ist nicht entgangen, dass Sy sich heimlich Abzüge gemacht hat. Ihm ist auch nicht entgangen, dass er während der Arbeit träumt, seine Pausen immer länger werden und Kunden Geschenke macht, die nicht mit der Geschäftsleitung abgesprochen sind. Zu viele Fehler um sie durchgehen zu lassen. Sy wird entlassen und für ihn bricht eine Welt zusammen. Währenddessen steigert er sich weiter in die Illusion der heilen Welt der Yorkins. Doch auch die beginnt zu bröckeln als Sy erfährt, dass Will seine Frau mit Maya Burson (Erin Daniels) betrügt.
Kritik:
Ich hab natürlich auch andere Rezensionen gelesen und bemerkt, dass One Hour Photo als Top Film gehandelt wird und nur von einer geringen Anzahl von Rezendenten als wenig reizvoll bezeichnet wird. Also bin ich mit meiner Meinung sozusagen in der Minderheit, aber das ist eine Rolle mit der ich gut klar komme.
Bevor ich zu den Punkten komme die mich stören, möchte ich gern die Sachen erwähnen die gut sind. Das sind leider nicht so viele aber immerhin. Ziemlich gut finde ich Gary Cole als den Filialleiter des Savmart Bill Owens. Zugegeben es ist nicht eine so schwere Rolle zu spielen, aber ich finde Gary Cole überzeugt mich im Film am Meisten. Er ist eine Art kalkulierender Filialleiter mit einer guten Portion Gleichgültigkeit was die persönlichen Umstände seiner Mitarbeiter angeht.
Ein weiterer guter Punkt sind Sy’s Träume und Visionen. Eine finde ich besonders gut, nämlich die wo er aus den Augen blutet.Mit den Rezendenten, die eine gute Bewertung abgegeben habe, teile ich eine Meinung und zwar, dass Robin Williams ein hervorragender Schauspieler ist. Ich fand Robin Williams eh in seinen ernsten Filmen besser als seine komödiantischen, über die ich meisten recht wenig lachen konnte. Williams hat eine wunderbare Mimik und in einem Thriller ist Robin Williams sehr gut aufgehoben.
Aber ich finde seine Leistung ist kein Vergleich wie z.B. Insomnia, wo ich ihm einfach seinen Walter Finch Charakter sofort abgekauft habe. Für mich ist Sy der Photohai (so wie er von der Familie Yorkin liebevoll genannt wird) eher eine sehr übertrieben gespielte Form eines Psychopathen und seine von mir oben im Absatz gelobte Mimik wirkt aufgesetzt.
Das Ende des Films ist langweiliges Mittelmaß. Regisseur Mark Romanek verzichtet auf ein schockierendes Ende, was ich eigentlich gar nicht mal für eine schlechte Idee halte. Leider hat er aber auch kein Rezept für ein anderes, interessantes Ende. So verabschiedet sich für mich der Film genauso unspektakulär, wie er angefangen hat.
Für den Massengeschmack ist One Hour Photo sicherlich tauglich. Wer aber was anderes jenseits des Massengeschmacks sucht ist mit One Hour Photo nicht grad gut bedient.