Review

Brutale Miepreisbremse 


Unerhört steigende Immobilienpreise, egal ob zur Miete oder als Kauf - das ist nicht nur im asiatischen Raum und Großstädten mittlerweile Standard und Unding. Egal wie sehr ich beispielsweise an Köln hänge - etwas kaufen oder längerfristig wohnen, werde ich nur in der Umgebung (können). Traurig und frustrierend. Aber Realität. In dem ultraharten „Dream Home“ aus Hongkong wird dieser Zustand rigoros unters Messer gelegt - in dem eine junge Frau mit dem Traum von der eigenen feinen Wohnung mit Meerblick zu einer unangenehm brutalen Mörderin wird und ihre Konkurrenz/zukünftigen Nachbarn brachial aus dem Weg metzelt, um so den Preis zu drücken...

Man stelle sich einen klassischen Slasher vor, in etwa „Maniac“ trifft „Inside“. Mit einigen (genannten) Themen von heute, einigen Klischees verdreht, einigen etwas schwülstigen, aber nie ausufernden Rückblenden. Und vor allem einem biestig-erbarmungslosen Härtegrad, wie er fast nur aus Hong Kong/Asien kommen kann. Das in etwa ist „Dream Home“. Ein paar Gorespitzen kommen mir zu sehr aus dem Computer, wirken etwas glatt und artifiziell - aber das war’s dann auch schon fast an Kritikpunkten. Ansonsten fetzt das gesellschaftskritische Ding alles ziemlich glatt weg, was ihm in den Weg kommt. Story und Themen sind straight, aktuell, betreffen jeden und von der Leber weg. Der Härtegrad sprengt einige Skalen und dürften keinen Schlachtplatten-Fan ungesättigt zurücklassen. Da klappt mir immer wieder die Kinnlade runter. Der Film und seine Protagonistin/„Heldin“/Bösewichtin ziehen ihr Ding bis zum bitteren Ende durch. Die Laufzeit ist knackig genug. Und schwärzester Humor hat auch noch Platz. In dieses „(alp)traumhafte Zuhause“ kehre ich immer wieder gerne ein! 

Fazit: hart, clever, akut - „Dream Home“ ist ein waschechter, moderner CATIII-Schocker. Aber noch intelligent dabei. Superber Splatter trifft radikale Gesellschaftskritik. Sehr saftig, sehr rigoros, sehr gut. 

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