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DREAM HOME oder: wenn die Stadt mit dem Menschen und der Mensch mit der Stadt

DREAM HOME ist bereits zu Beginn irgendwie anders. Allein schon das Intro ist unangenehm hart und wird sogleich durch einen recht ausgeklügelten Vorspann ergänzt, der Härte und Unwohlsein durch großstädtische Unterkühltheit und Betonanonymität vermittelt. Eine komplexe Erzählweise aus Rückblenden in unterschiedlichste Lebensabschnitte der Protagonistin formen ein glaubhaftes Bild von einer Frau, deren Wunsch nach einer Wohnung mit Hafenausblick zu einer Besessenheit wird, während ihr das Leben selbst regelmäßige, dramatische Rückschläge beschert. Die Metropole  wirkt massiv auf ihre Bewohner, entfremdet sie, stumpft sie ab. Inmitten von millionen Menschen bleibt man schlussendlich dennoch allein. Am Leben hält keine Liebe, keine Affäre, keine Freundschaft und keine berufliche Erfüllung (so es denn eine geben könnte), nur das Streben nach Glück in der Erfüllung eines einzigen Traumes und Lebenswunsches. Und doch bleibt der eine Wunsch, dem die Protagonistin alles unterordnet, unerreichbar.

Über viele Jahre, die dem Betrachter in Ausschnitten aufgeschlüsselt werden, greift die Stadt dermaßen massiv in die Psyche ihrer Bewohnerin ein, dass ihr zur Erfüllung des Lebenstraums am Ende nur ein barbarisches Massaker bleibt, dessen Konsequenzen sie ebenso kühl und emotionslos begegnet wie es die Stadt als entfremdetes Feindbild und doch als Lebensgrundlage mit ihr tat. Ihr Innenleben scheint sich dem grauen Beton der Umwelt angeglichen zu haben und eben diese Feststellung macht es einem schwer zu entscheiden, ob man lieber Mitleid mit ihr haben sollte oder ob man ihre Handlung verurteilt. Eine problematische Feststellung über die man eine Zeit lang nachdenken muss.

Ein harter und unangenehmer Film mit einem Standbein in realen Problemen. Das macht ihn authentisch, bedrückend und auch extrem gut! Kein Film für Zwischendurch!
8/10 mit Tendenz nach oben.

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