Dream Home (2010)

Ich kann der Reihe von überschwenglichen Kritiken leider nicht wirklich zustimmen. DREAM HOME ist ein durchschnittlicher Slasher-/Splatterfilm mit zwar guten, blutigen und harten Goreeffekten, aber einer lauen Story und dämlichen Dialogen mit vielen Längen. In diesen Szenen denkt man sich in einer chinesischen Teenie-Soap zu befinden. Wie in einer Berg- und Talbahn gibt der Film dann auf einmal Gas und in einem mässig gut choreografierten Gemetzel fliegen dann die Fetzen.

Diese fliegen tatsächlich reichlich und sind handwerklich gut gemacht, nicht immer kreativ, aber sehr effektvoll und manchmal auch aus etwas neueren Perspektiven. Von grossen Stich-, Hieb- und Schnittwunden über abgetrennte "beste Stücke" bis hin zu Gedärme-Matsch-Attacken ist alles vorhanden. Hier dreht der Film auf und sammelt kräftig Punkte aufgrund seiner Kompromisslosigkeit. Bewertet wurde hier übrigens die uncut Version. Inhaltlich geht es darum, dass Cheng Li Sheung sich den Traum nach Wohneigentum mit Mehrblick mit allen Mitteln sichern will und dazu am Ende über Leichen geht....

Das ist tatsächlich schon die Story und zeigt schon mal das naive setup. Damit könnte man auch leben wenn es etwas gefälliger umgesetzt würde. Das ganze wird dann ein wenig mit viel nackter Haut und typischem asiatischen over-acting garniert. Sehr positiv ist zu vermerken, dass die schlachtende Protagonistin nicht unverwundbar ist und in vielen Szenen sehr kämpfen muss und teils auch schwer verletzt wird. Damit wurden Realitätspunkte gesammelt da nicht eine unverletzbare Rächerin präsentiert wurde.

Leider findet die vorhandene Story aber keinen wirklichen Anschluss an die Actionsszenen und die Rückblenden sind bemüht ein wenig Arthouse Atmosphäre einzubringen was aber auch scheitert. Ich bin grosser Fan und Besitzer asiatischer Filme des Genres und kann mit den kulturellen Eigenheiten und der gewissen Schrägheit der Streifen gut umgehen. Aber DREAM HOUSE ist für mich überwiegend der Versuch mit dem Ruf harter selbstzweckhafter Effekte eine laue Story aufzupeppeln und mit dem "uncut" Siegel einfach gestrickte Gorehounds anzulocken. Trotz allem ist der Film für Genrefans und -Komplettisten einen Blick wert.

6/10 Punkten (mit viel Asia-Genre-Bonus)