Cold Fish (2010)

Mit Park Chan-Wook's Rache-Trilogie konnt ich mich bisher schon anfreunden, enthält jenes Dreierpack ja auch den mitlerweile auf Klassikerstatus stehenden OLDBOY. Shion Sono's Hass-Trilogie kann somit eigentlich nicht verkehrt sein und widmet sich nunmehr dem Thema Hass. Nachdem mir LOVE EXPOSURE schon sehr gut gefallen hat, dachte ich ich würde ungefär wissen was mich mit COLD FISH erwartet. Aber weit gefehlt.
Was für ein Kotzbrocken von Film ist das denn bitte? Nachdem der Vorgänger ein Genremix aus Komödie, Drama und Fantasy war, hat man es nun mit einen ernstzunehmenden Film aus Thriller, Drama und Horror zu tun. Und das nicht zu knapp. In der zweiten Hälfte gibt es Sicko-ähnliche Ausflüge in den Gore-Bereich, dass sich meine Augen unglaublich weit öffneten. Die FSK hat es mit der 18er Freigabe hier wirklich sehr gut gemeint.

COLD FISH kommt nicht nur aus der Hass-Trilogie, er lässt auch hassen. So ist hier wirklich jeder Charakter extrem unsymphatisch. Immer wieder überraschen unerwartete Wendungen. Es wird immer unangenehmer und härter. Wen LOVE EXPOSURE gefiel, den muss COLD FISH nicht unbedingt gleich auch gefallen. Hier gibt es enorm viel Blut und grafische Einstellungen zerschnittener und zerfetzter Körper. Die Story kann sich sehen lassen, denn irgendwie ist hier kaum etwas vorhersehbar.

Zu den negativen Punkten muss ich erstens erwähnen dass es mich gestört hat dass noch keine deutsche Synchro verfügbar ist. Visuell und auch schauspielerisch gibt es hier viel zu bestaunen, da ist es schwierig seine Aufmerksamkeit den deutschen Untertiteln zu widmen. Hinzu kommen einige Logiklöcher, welche zwar kurz verwundern, aber nicht nicht allzu schwer ins Gewicht fallen. Beispielsweise wird einer Frau hier ein Stift in den Hals gerammt und man sieht sehr wohl dass hier die Hauptschlagader getroffen wurde. Einige Minuten später aber, scheint sie wieder recht fit zu sein und die Wunde möchte auch nicht mehr bluten. Das nehm ich dann nicht ganz ab.

Fazit:
An LOVE EXPOSURE kommt man hier nicht ran. Aber man darf überracht sein, wie gut COLD FISH doch funktioniert. Sehr blutig, unsymphatisch und unangenehm bohrt sich der Film ins Hirn. Fans asiatischer Sickos könnten hier sogar Freude finden. Ein richtiges Stück ätzender japanischer filmischer Widerling.