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Wir reden hier von einer Tonfilmoperette! Dieses Genre war Anfang der 30er-Jahre in Deutschland sehr beliebt: Schwungvolle Melodien, heitere Texte, lustige Handlung, romantische Irrungen und Wirrungen, und bloß nichts Ernsthaftes. Wenn es einem nicht gut geht sind das Filme, die man sich auch heute noch problemlos anschauen kann. DIE DREI VON DER TANKSTELLE ist so eine Tonfilmoperette, oder auch DER KONGRESS TANZT von 1931. Es geht um Verwechslungen, um schmissige Musik, um Liebeslieder, und über allem schwebt dieses luftig leichte Flair, mit dem im Jänner 1933 dann so schlagartig Schluss war. Dabei konnten die Deutschen damals sehr wohl gute Filme machen!

OK, man merkt schon, dass dies Friedrich Hollaenders erster (und einziger) Film war. Die Schnitte sind manchmal etwas hektisch-nervig gesetzt, das Timing stimmt nicht immer, und die Musik ist oft zu laut und stört (vor allem in den Szenen im Theater, wenn Diskussionen und Musik sich mühsam den Vordergrund teilen müssen). Dafür wird man mit manch drolliger Skurrilität belohnt: Wenn Hubert von Meyerinck das Tête-a-Tête zwischen dem Marquis und der Kaiserin meint stören zu müssen, dann macht seine komische Haartracht plötzlich Sinn, denn er schaut aus wie ein beleidigtes Teufelchen. Die Szene im Theaterkeller mit den Schiebeleitern ist altmodisch-komödiantisch im besten Sinne, und so manch lustige Geräuscheinlage wirkt sogar modern und bringt zum Lachen. Überhaupt ist der Film sehr lustig, einige der Charaktere sind absolut komisch geraten (etwa Jacques Offenbach), und ganz allgemein ist ständig Abwechslung geboten und es wird keine Sekunde langweilig.

Wer etwas für alte Lustspiele übrig hat kann hier gar nichts verkehrt machen. Eine harmlose Musikkomödie mit Lachgarantie …

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