Hier passiert gar nichts...30.07.2011
Immer das gleiche mit den Romanverfilmungen... vor allem, wenn es sich um Frauenbücher handelt, also Bücher von Frauen mit Frauen für Frauen. Das Ergebnis auf der Leinwand ist für uns Männer dann zumeist nicht goutierbar, aber manchmal machen es dann schöne Bilder wieder wett, Landschaftsaufnahmen, Stürme, ach was weiß ich... man ist ja unvoreingenommen und guckt auch der eigenen Frau zuliebe durchaus mal den einen oder anderen Film, den man sich alleine nicht angesehen hätte. Wenn aber nach Ende eines Films sogar die Liebste ein "das war jetzt aber nichts" äußert, dann weiß man, der Film muß wirklich schlecht gewesen sein - und die eigene Meinung paßt perfekt dazu.
Julia Roberts hat schon lange nichts mehr von sich hören lassen, da muß also dringend mal wieder ein Kassenerfolg her, denn ihr großer Erfolg Pretty Woman stammt tatsächlich aus dem Jahr 1990... Am leichtesten geht das mittels einer Verfilmung des zur Zeit wohl bestverkauften Frauenromans. Brad Pitt sieht das genauso und weiß: hier eingesetztes Geld kommt vielfach zurück, daher engagiert er sich als Produzent. Der Zuseher weiß von alldem nichts und erwartet viele schöne Bilder, schließlich spielt der Film in Italien, Indien und Bali. Aber weit gefehlt, denn nach der Station Rom mitsamt dem doch recht amüsanten Treiben der Italiener flacht der Film unheimlich schnell ab, schleppt sich genau so mühsam wie die Hauptfigur durch Indien, um dann schließlich auf Bali in jeglicher Hinsicht zu enttäuschen. Würde ich einen Urlaub in Erwaägung ziehen, nun, nach Genuß des Films ist Bali sicher nicht erste Wahl.
Der Film dreht sich um Liz, die aus ihrer Ehe ausbricht und ein Jahr auf Selbstfindungstrip geht, um dann in Bali eine neue Liebe zu finden - einen Kerl, ebenfalls geschieden. Das wars dann auch schon. Ach ja, dazwischen bißchen italienische Lebensart und indische Meditation. Mehr ist nicht, und diese Minimalhandlung wird auf unglaubliche 140 Minuten gedehnt. An vielen Stellen ist der Film unheimlich langatmig, weitschweifig und, nun, einfach öde. Man versteht vor allem den Bruch nach der ersten Hälfte nicht, denn als es in ferne Länder geht ( auf die man sich freut ) wünscht man sich, man hätte den Film einfach weiter in Italien spielen lassen. Frau Roberts macht das beste aus ihrer Rolle, sieht aber nicht sonderlich gestreßt aus, zudem wundert man sich auch darüber, wodurch die Reisen der Hauptfigur finanziert werden, ist sie doch arbeitslos... nun, vielleicht gewährt das Buch da Aufklärung, aber ich werde es sicher nicht lesen... genau so wenig wie diesen Film ins Regal stellen, denn er ist mir ganz einfach viel zu fad... 5/10.