„Günni?! Bist du immer noch mit diesem Loser zusammen?“
Der deutsche Filmemacher Wolfgang Büld hatte seine Karriere mit Punk-Spielfilmen und -Dokumentation begonnen und sich in den 1980ern über den NDW-Film „Gib Gas, ich will Spaß“ und den „Formel Eins Film“ in musikalische Mainstream-Gefilde begeben, bei denen er aber stets am populärkulturellen Zeitgeist interessiert geblieben war. Mit seiner Komödie „Manta, Manta“ stieg er in die 1990er ein war damit voll am Puls der Zeit. Der Kfz-Komödie blieb er mit „Go Trabi Go 2 – Das war der wilde Osten“ treu und thematisierte damit zugleich die um fünf neue Bundesländer angewachsene BRD der Nachwendezeit. Im Jahre 1994 schrieb er zusammen mit Stefan Cantz, mit dem er bereits für „Manta, Manta“ zusammengearbeitet hatte, für den Fernsehsender RTL die Jugendvorabendserie „Und tschüss!“, deren 13 rund 45-minütige Episoden er auch inszenierte. Sie wurde von Mai bis August 1995 erstausgestrahlt.
„Armer Günni...“
Die Serie spielt im Essener Ruhrgebiet und handelt von einer Clique junger Erwachsener, die sich aus Günther alias Günni (Benno Fürmann, „Schicksalsspiel“), Petra (Gesine Cukrowski, „Der letzte Zeuge“), Jürgen (Christian Kahrmann, „Lindenstraße“), Eddie (Beatrice Manowski, „Nekromantik“), René (genannt „Zombie“) (Andreas Arnstedt, „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“), Raoul (Tom Mikulla, „Rosenheim-Cops“) und Silke (Chrissy Schulz, „Fest im Sattel“) zusammensetzt. Günni ist mit Petra liiert, interessiert sich aber mindestens genauso viel für seinen windschnittigen Ford Mustang. Sein bester Freund Jürgen ist zunächst mit dem reichen Unternehmertöchterchen Saskia (Jessica Stockmann, „Wildbach“) liiert, die ihn für seine proletarische Herkunft belächelt und in ihre Kreise zu ziehen versucht, obwohl er eigentlich ganz gern im Pflegedienst arbeitet. Petra lebt mit der alleinstehenden Videothekarin Silke in einer WG zusammen und arbeitet zunächst wie Günni in einem Supermarkt. Es verschlägt sie jedoch bald in einen Bücherladen, während Günni an der Tankstelle und in der Reparaturwerkstatt Hugo Günzlers (Horst A. Fechner, „6 Richtige“) zu arbeiten beginnt, in der Jürgen und er gern an ihren Autos schrauben. Raoul ist mit seinem Vater (Günter Schubert, „Polizeiruf 110: Der Mann im Baum“) aus Ostdeutschland zugezogen und arbeitet in dessen Gaststätte, in der sich die Freunde regelmäßig treffen. Auch Zombie arbeitet im elterlichen Betrieb: einem Bestattungsunternehmen. Der etwas morbide veranlagte und durchgeknallte Heavy-Metal-Fan wirft ein Auge auf Eddie, eine Vollwaise, die auf der Flucht vor ihrem kriminellen Bruder Kalli (Werner Karle jr., „Die Sieger“) und dessen Kumpel Wampe (Frank Vockroth, „Ritas Welt“) zur Clique stößt und dort den langersehnten Halt findet. Unter ihrer Ägide eröffnet der alte Imbiss an Hugos Tanke neu, der zu einem weiteren Treffpunkt der Gruppe wird.
„Totgut!“
Das rockige, auf einem Transvision-Vamp-Song basierende Titelstück stimmt textlich („Hallo und tschüß – wir sind am Drücker, die Welt gehört uns“) auf die Clique junger Erwachsener in ihrer Sturm-und-Drang-Phase und damit einhergehende Veränderungen ihrer jeweiligen Lebenssituation ein. Die erste Episode führt direkt und in rasantem Tempo Eddie als Ladendiebin ein, die Stephen Kings „Trucks“ in der Taschenbuchausgabe stehlen will, Günni als Autonarr/-tuner und bauernschlauen Proleten, Petra als dessen smarte Freundin, die vom schnöseligen Sascha (Daniel Berger, „Nordkurve“) umgarnt wird, Zombie als gruftig-punkigen Metaller, Horrorfilm-Freak und Bestatter, Jürgen als Günnis Autoschraubkumpan, der etwas mit Saschas Schwester Saskia hat, Silke als Petras beste Freundin und Raoul als Wirt des Stammlokals. Die Figuren erscheinen zunächst eher oberflächlich gezeichnet; das Konfliktpotential innerhalb des Bekanntenkreises nicht etwa wegen unterschiedlicher Interessen und individueller Macken, sondern aufgrund von Klassenunterschieden wird bereits deutlich. Den „Prolls“, einfachen Angestellten und Freaks gilt die Sympathie, Bauunternehmersöhnchen Sascha die Antipathie und Saskia fungiert als ambivalentes Bindeglied zwischen den Welten. Versuche durch Angehörende höherer Klassen, einzelne Personen der Clique zu separieren und für sich zu gewinnen (beispielsweise als ein Vertreter (Simon Licht, „Elementarteilchen“) eines Buchverlags Petra angräbt und nach Paris einladen will, seine höhere soziale Herkunft dabei indes evtl. nur vorgibt – allzu hoch können die Unterschiede zwischen einem Verlagsvertreter und einer Einzelhandelsangestellten schließlich nicht sein), ziehen sich durch die gesamte Serie – und bleiben nicht immer erfolglos, werden aber stets problematisiert. Dabei fliegen wie im genannten Beispiel auch schon mal die Fäuste, was durchaus einschneidende Konsequenzen nach sich zieht, moralisch jedoch nicht verurteilt wird. Diese Form der Gewalt gilt als eine bodenständige, ehrliche Form der Notwehr gegen die Verschlagenheit Höhergestellter.
Die soziale Kompetenz der Freundesclique wird von Eddie auf die Probe gestellt, die sich von ihrem kriminellen Bruder und dessen Kumpel emanzipieren möchte, von ihm aber verprügelt wird, nachdem sie Günni & Co. geholfen hat. Sie weiß sich daraufhin nicht anders zu helfen, als die Nähe der Clique zu suchen, die sie zwar in Teilen skeptisch beäugt, sie letztlich aber so, wie sie ist, in ihrer ganzen rotzig-frechen Art, akzeptiert und aufnimmt sowie gegen Kalli und Wampe verteidigt, vor denen sie anfänglich permanent auf der Flucht ist. Klarzukommen gilt es darüber hinaus mit Eifersucht (Petra glaubt zunächst, Eddie wolle sich an ihren Günni heranschmeißen) und Zurückweisungen (mehrere männliche Mitglieder machen sich auf zum Teil übergriffige Weise an Eddie heran, die sich mitunter harsch dagegen wehrt und damit für eine Art ausgleichende Gerechtigkeit sorgt, die keine Tribunalisierung mehr erforderlich macht). Comic Relief Zombie kann auch richtiggehend gruselig werden, wie er bei einem Rendezvous mit Eddie beweist. Dass Günni und Jürgen Rot-Weiß-Essen-Fans sind, wird anhand eines Spielbesuchs in der zweiten Episode herausgestellt, spielt im weiteren Serienverlauf aber eine überraschend geringe Rolle – ein bisschen, als habe das Drehbuch dies schlicht vergessen. Die Freizeitaktivitäten haben fortan jedenfalls nichts mehr mit Fußball zu tun.
Ein damals auch für die Jugend omnipräsentes Problem, nämlich das der Arbeitslosigkeit, wird in den nächsten Episoden thematisiert, da Günni mittlerweile davon betroffen ist. Die Handlung verlagert sich daraufhin verstärkt zu Hugos Tankstellen-Areal hin, wo Eddie die Chance ergreift, eine Imbissbude zu eröffnen und die Clique zu Renovierungsarbeiten bläst, als Hugo einen Herzinfarkt erleidet. Hilfsbereitschaft und soziales Engagement auch innerhalb des erweiterten Bekanntenkreises scheinen für die Clique selbstverständlich zu sein, die sich dennoch gegen als feindselig konnotierte Institutionen durchsetzen muss: Bankdirektor Pape (Heinrich Schafmeister, „Die Katze“) muss erst mit einem Sextape erpresst werden, damit er den nötigen Kredit herausrückt. Günni übernimmt Hugos Job während dessen krankheitsbedingtem Ausfall und steht somit wieder in Lohn und Brot und auch Petra verändert sich beruflich, indem sie im Buchfachhandel anfängt.
Mit Zombies Gründung der „Necromaniacs“ greift die fünfte Episode die in der ersten Hälfte der 1990er grassierende Death-Metal-Welle auf. Dass Günni & Co. es gedeichselt kriegen, diese Band auf dem Sommerfest des schnöseligen Tennisclubs auftreten zu lassen, ist der große Witz dieser Folge, die darüber hinaus mit ein paar spaßigen Seitenhieben auf das Musikgeschäft aufwartet. Es scheint, als habe Büld hier verstärkt seine Erfahrungen als Subkultur- und Musikfilmer einfließen ließen und eine nette Metalploitation-Geschichte ersponnen. Silke als Sängerin in Leder- und Nietenkluft kann sich jedenfalls sehen lassen.
„Ich hasse campen!“ (Ich auch.)
In Episode 6 scheint sich das Beziehungskarussell zu drehen: Scheinbar geht Petra fremd, wenngleich mehr schlecht als recht kaschiert wird, dass es eigentlich um etwas anderes geht. Eddie und Jürgen beginnen sich näher füreinander zu interessieren. Eddies Brüder haben ihr Comeback und auch die beiden als trottelige Bullen konzipierten Polizisten (Martin Armknecht, „Manta, Manta“ und Horst D. Scheel, „Terror 2000 – Intensivstation Deutschland“) spielen wieder eine größere Rolle. Es geht auf einer höheren Ebene aber auch um alte Träume, die einst begraben wurden. Nach den eher klamaukigen Episoden 3 (um den entlaufenen Rammler von Günnis Eltern) und 5 steigt das allgemeine Serienniveau mit dieser nachdenklicheren Folge, bevor die siebte Episode wieder verstärkt dem Amüsement gilt: Diese „Urlaubsfolge“ beginnt mit einer witzigen Odyssee auf der Suche nach Campingmöglichkeiten, in deren Zuge man an eine Naturalistensekte und einen superspießigen Campingplatz gerät. Letztlich amüsiert sich der Großteil der Clique aber sehr, während Jürgen immer mehr mit seiner Beziehung zu Saskia hadert – als einzige sind sie nicht mitgefahren. Bei ihrem gemeinsamen Ausflug langweilt er sich zu Tode. Eine Villenstürmung gegen Ende lässt diese auf gelungene Weise spaßige und mit viel nackter Haut versehene Episode anarchisch ausklingen.
Kultverdächtig sind die Gebrauchtwagenhändler (Ludger Burmann, „Der bewegte Mann“ und Willi Thomczyk, „Kleine Haie“), die Zombie in Episode 8 über den Tisch ziehen, was natürlich nicht ungesühnt bleibt. Jürgen steht vor einer schweren Entscheidung – und Petra macht zu Günnis Überraschung den Führerschein. Noch wesentlich überraschendere Volten vollzieht die nächste Folge, in der zwischen Jürgen und Saskia wieder allen in Ordnung zu sein scheint und er tatsächlich eine neue Tätigkeit als Makler für das Unternehmen ihrer Eltern antritt. Daraufhin kommt es zum Zerwürfnis mit Günni, der zusammen mit Petra eine eigene Wohnung sucht. Die oftmals alles andere als einfache Suche nach einer ersten gemeinsamen Bleibe und die Emanzipation vom Elternhaus wird hier mit einer Abrechnung mit der Immobilienbranche vermengt und mit Eddies Liebeskummer und dem Zerbrechen der langjährigen Freundschaft zwischen Günni und Jürgen dramatisch abgeschmeckt. Doch als Jürgen Zeuge wird, wie sein Arbeitgeber eine Rentnerin durch Zwangssanierung aus ihrer Wohnung herausekelt, kommt er zur Vernunft. Eine inhaltlich starke Episode mit ausgeprägtem sozialen Gewissen, die jedoch die Nebenhandlung um Raoul nicht gebraucht hätte: Dieser renoviert in der Abwesenheit seines Vaters dessen Lokal und macht eine durchoptimierte, hippe Sushibar daraus, die zunächst floppt. Das passt zwar leidlich zum Thema der Emanzipation von den Eltern, trägt aber ansonsten bis auf ein paar Gags nichts bei, zumal das Lokal in den nächsten Episoden wieder exakt wie zuvor aussieht, gerade so, als sei nichts gewesen.
Schlüpfriger geht’s in der zehnten Folge zu, als Silke Aktfotos fürs Tittenheftchen „Sexy Hexy“ von sich machen lässt und Petra kurzerhand mitmacht, die Fotos aber lediglich für den Privatgebrauch haben möchte. Dabei kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung, die eine Abfolge an Situationskomik auslöst, im Subtext aber auch verschiedene Haltungen zu dieser Form der Freizügigkeit verhandelt. Angesichts recht vieler Nacktheit in den bisherigen Episoden mutet es fast ein wenig seltsam an, dass ausgerechnet in dieser Folge lediglich ein paar wenige der entwickelten Fotos kurz zu sehen sind. Von größerer Bedeutung für den weiteren Verlauf ist es indes, dass Eddie und Jürgen wieder zueinander finden, diese sich über mehrere Episoden ziehende Liebesgeschichte also wieder aufgegriffen und fortgesetzt wird.
In Episode 11 ist es endlich so weit, Petra und Günni ziehen zusammen. Silke fällt auf einen schmierigen Erotikfilmproduzenten (Ralph Herforth, „Der Felsen“) herein, der in München-Schwabing einen Star aus ihr machen will, was nach der vorausgegangenen Aktfoto-Posse als Warnung für möglicherweise ähnlich ambitionierte Teile des Serienpublikum verstanden werden darf. Kalli entkommt aus dem Knast und sorgt erneut für Unruhe, allem voran, indem er bei Saskia einbricht – pikanterweise ausgerechnet mit jenem Schlüssel, den Jürgen noch von ihr besaß. Leider werden diese interessanten Aspekte vom Handlungsstrang um Zombie konterkariert, der glaubt, einen echten Zombie gesehen zu haben. Mit diesem unfassbar naiven und dümmlichen Humor sinkt das Niveau leider beträchtlich. Die Kurve bekommt die vorletzte Episode dann glücklicherweise doch noch, auch wenn sich nun, zum Finale hin, die Ereignisse in etwas arg hohem Tempo zu überschlagen drohen: Konflikte in Petras und Günnis gemeinsamer Wohnung aufgrund von Klassikern wie Haushaltsarbeit und Geschlechterrollenklischees führen direkt in eine existenzielle Krise, die Petra eine Affäre mit einem Zahnarzt (Christoph M. Ohrt, „Das Nest“) beginnen lässt; Eddie hat einen Job als Fotografin in Aussicht, muss dafür zu Jürgens Unmut aber erst einmal nach Hamburg; Zombie hat sturmfrei und erwartet einen Brieffreund aus Finnland, der sich als hübsche junge Frau (Line Kruse, „In China essen sie Hunde“) entpuppt, mit der trotz seiner clownesken Art dann auch tatsächlich mal etwas läuft. Mit dem Gewinn eines Luftgitarrenwettbewerbs kann er sie entsprechend beeindrucken. Vermutlich wäre es Frevel, hier jede weitere Entwicklung zu verraten, aber Licht und Schatten halten sich nicht unbedingt bei allen Protagonist(inn)en die Waage.
So ist es nur konsequent, dass im Serienfinale, das um ein entfernt an „Auf dem Highway ist die Hölle los“ erinnerndes Autorennen herum gestrickt wird, anscheinend alles den Bach heruntergeht. Beziehungen werden beendet, Treffpunkte plattgemacht und Pläne geschmiedet, der Heimat den Rücken zu kehren. Das ist mitunter richtiggehend ärgerlich, zumal Petras Affäre eher Seifenopernniveau aufweist. Ein romantisches Ende, für das man die Zuschauerinnen und Zuschauer bis zur letzten Sekunde auf die Folter spannt, entschädigt jedoch für vieles und bringt „Und tschüss!“ zu einem versöhnlichen Abschluss.
Die Serie lief seinerzeit mit einigem Erfolg und traf offenbar den Zeitgeist. Zwar sind auch zwei der Hauptprotagonisten Autoschrauber und werden ihre fahrbaren Untersätze häufig prominent in Szene gesetzt (was man bei einem Ford Mustang und einem hübsch gepflegten alten Käfer gern auch tun darf), dennoch rückten Büld und Cantz mit „Und tschüss!“ dem Finale zum Trotz deutlich vom Autofilm-Sujet ab und bewiesen ein Gespür für die Jugend und deren Alltag, Probleme und Träume. Über die inhaltliche Ebene hinaus dürfte sich die jugendliche Zielgruppe über die über Günni im offenen Hemd hinausgehende Freizügigkeit der Darstellerinnen und Darsteller gefreut haben, allen voran Beatrice Manowskis in ihrer Rolle als Eddie, die keine Gelegenheit auszulassen scheint, sich splitterfasernackt zu präsentieren. Aber auch Gesine Cukrowski und Chrissy Schulz sowie Christian Kahrmann geben sich in einer Selbstverständlichkeit in den passenden Szenen freizügig, wie sie im heutigen Vorabendprogramm absolut unüblich geworden ist. Trotz vieler ernster Themen bleibt der Tonfall überwiegend komödiantisch, wobei Petra eine der wenigen Figuren ist, die nicht karikierend überzeichnet wurden. Cukrowski ist in ihrer Rolle wahrscheinlich eines der schönsten TV-Gesichter jener Ära. Nebenrollen wie Tankstellenbetreiber Hugo oder Raouls Vater sind launig geschrieben und werden erstklassig von Charakterdarstellern gespielt, wohingegen manch Jungmime ein paar Abstriche machen muss und sich zwischen gehobenem Soap- und okayem Fernsehfilmniveau einpendelt. Eine große Rolle spielt auch die Musik, die sich vornehmlich aus dem Rock- und Metal-Bereich rekrutiert und insbesondere zu Beginn omnipräsent ist. Die vierte Episode kann sogar mit einem Motörhead-Gastauftritt protzen! Zombie hat authentische Aufnäher auf seiner Jacke und seine Bude entsprechend gestaltet, im Serienauftakt sitzt sogar jemand mit einem Sheer-Terror-Shirt auf dem Polizeirevier herum.
Wie stark sich die Musikauswahl auf den Seriengenuss auswirkt, zeigte auf beschämende Weise besonders eindrucksvoll eine Wiederholung der Serie ein paar Jahre später, als die komplette Musik ausgetauscht und durch billigen Eurodance und ähnlichen Dreck ersetzt wurde – „Und tschüss!“ wurde dadurch tatsächlich unguckbar. Im Original jedoch braucht man sich auf der Tonspur lediglich mit einem öfter mal schlechten Ton bei den Dialogen herumzuschlagen. Mit fast dreißig Jahren Abstand betrachtet, punktet „Und tschüss!“ mit einem gehörigen Nostalgiefaktor, aber auch mit einem Schaulaufen junger Darstellerinnen und Darsteller, die zu großen Teil anschließend ihren Weg im Schauspielgeschäft machten. Und vielleicht wird man ein wenig wehmütig, dass solch bei allen genannten Schwächen und allem reichlich naiven Humor doch sehr unterhaltsame, sympathische und charmante Produktionen leider längst nicht mehr im Fernsehen stattfinden.
Im Anschluss wurden noch drei abendfüllende Spielfilm-Spin-Offs produziert, die ich beizeiten separat besprechen werde.