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Der dicke Mann und seine Stimme...02.02.2011

Zunächst das wesentliche: mitten in Bukarest bekriegen sich zwei Drogenhändler, der Zigeuner Costel und der Russe Dimitri. Wer genau in wessen Schuld steht...egal. Wichtig nur, daß die Auseinandersetzungen die global agierende I.D.T.F ( oder so...) auf den Plan gerufen haben, die unter der Führung von Samuel Axel energisch gegen die Ganoven vorgeht. Da aber die Zigeuner auch gerne mal unschuldige Personen berauben und Costel eh nicht alle Latten am Zaun hat, verbünden sich zum großen Finale Samuel und Dimitri. Klar, wenn Männer der legendäre Anlaß eint...der eine hat seinen Partner verloren, der andere seine Frau...und nach vollzogenem großen Aufräumen spielt man noch ein bißchen Schach im Park miteinander.

Nun, Bukarest im besonderen und der Ostblock im allgemeinen genießen bei Filmfreunden keinen guten Ruf, sieht doch dort alles billig und trist aus. Ungewöhnlich daher die Kunst der Regie, die eher grau-öde Ostblockumgebung farblich und auch sonst ansprechend abzufilmen und in Szene zu setzen. Dabei helfen natürlich die immer und überall auftauchenden leicht bekleideten Damen, die den Zuseher bei der Stange halten, wenn es gerade mal nicht knallt. Und da die Actionszenen breit über den Film verteilt sind, sind die Damen durchaus willkommen. Der dicke Mann nun hat hier die Fäden fest in der Hand und damit auch den Weg in sein Portemonnaie schon gut geteert...Hauptrolle, Drehbuch, Produktion, alles beim Moppelchen. Der wiederum schlägt ganz ordentlich zu, immer noch recht flink, hat aber offensichtlich ein Sprechproblem, denn immer wieder wird er unmotiviert und sehr deutlich erkennbar synchronisiert. Warum nur, oh dicker Mann?

Denn der Rest ist wirklich ordentliches Krawallkino streng nach Schema. Typische Umgebungen bei Gangsters daheim, der eine hat einen Club, der andere eine Villa, beide haben große Pläne, man kennt das. Macht aber nichts, denn die Sache ist handwerklich gekonnt inszeniert, hier und da ein paar Freezes, viel Zeitlupe, wenig Kameragefuchtel, dafür aber deftige Härte, so mag ich das. Mit zunehmendem Alter wird der Dicke wieder fitter, man mag seine Filme auch wieder gucken, obwohl die Maulfaulheit recht störend wirkt. Und die Liason zu der rumänischen Schönheit ( überigens in meinen Augen nicht die aparteste Dame des Films ) hat sich der Molch auch nur ins Drehbuch geschrieben, um bißchen knuddeln zu können...das allerdings wirkt befremdlich. Egal, beim Mops gibt es Schläge, Feuergefechte, nackte Damen und dürre Stories, das kennt man, und wenn es gut umgesetzt ist - so wie hier - gebe ich gerne noch 7/10.

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