Review

Plains, Trains & Bad Jokes

Mit "Stichtag" folgte Todd Phillips seinem Überhit "Hangover", doch leider eher auf dem Niveau der Fortsetzungen seiner Meisterkomödie, nicht auf dem starken Level des Originals. In "Stichtag" muss ein steifer & mit leichten Aggressionsproblemen kämpfender Robert Downey Jr. mit Zach Galifianakis per Auto quer durch die USA fahren. Denn am anderen Ende des Kontinents erwartet seine Frau sein Kind... doch bevor es zum unausweichlichen Happy End kommt, gilt es den fahrenden Super-GAU abzuschütteln... oder lieben zu lernen. Und ganz ähnlich wie Iron Man höchstpersönlich, geht es auch uns Zuschauern. Entweder man arrangiert sich mit dem laufenden, bartigen Dicken-Klischee, oder man kann den Film noch tiefer in die Tonne kloppen als ohnehin. Nicht falsch verstehen, "Due Date" ist kein katastrophaler Film, er hat das Herz einigermaßen am rechten Fleck & so manch ein Witz trifft laut ins Schwarze. Ich sag nur Teeasche oder... joa, so viel gab es dann doch nicht. Im Endeffekt kommt die kurzweilige Story nie über eine schablonenartige, schon viel besser gesehene & austauschbare Buddy-Komödie hinweg.

Für absolute Fans des Regisseurs oder der beiden Darsteller, die eine gar nicht mal üble Chemie haben, ist "Stichtag" eine gute Wahl für den freien, verregneten Sonntagnachmittag. Tut, trotz manch krasserem Joke, keinem weh & spielt seine Formel safe runter. Dass das Konzept dreist von "Plains, Trains & Autombiles" klaut, könnte man noch gerade so verkraften, doch die zerstückelt wirkende Geschichte & plötzlichen Charakterwendungen schon weniger. Vielleicht waren die Erwartungen nach "Hangover" einfach zu hoch. Eine ordentliche, in Teilen sogar richtig witzige Roadtrip-Comedy, mit zwei gegensätzlichen Stars der Stunde, Witzen dauerhaft im Gürtellinienbereich & einem vor Kitsch ausrutschenden Ende. "Stichtag" muss man sich nicht im Kalender markieren & er ist nicht umsonst schon im Hollywoodmorast der Durchschnittskomödien versackt. Läuft man ihm in den kommenden Jahren trotzdem mal über den Weg, wenn möglich gratis, dann muss man jedoch keinen Stinker befürchten. Nur eben bitte ebenso wenig eine Qualitätskomödie. Eher wie eine routinierte, top besetzte Auftragsarbeit.

Fazit: kein zweiter "Hangover" & ebenso seinem Martin/Candy-Vorbild nicht annähernd das Wasser reichend. Doch für einen freien Sonntagnachmittag brauchbar & eine spaßig-niveaulose Buddy-Komödie - wenn man denn mit dem abgenutzten Galifianakis zurecht kommt...

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