Stichtag (2010)
Nachdem ich mir neulich die beiden "Hangover" Teile rein gezogen hatte, wollte ich mal sehen was Regisseur Todd Phillipps noch so drauf hat und sah mir "Stichtag" an. Der Trailer sowie das Mitwirken von Zach Galifianakis lenken die Erwartungshaltung in Sachen Humor schon in Richtung "Hangover", aber dem ist nicht so. Mein Kurzfazit vorweg: nur selten komisch aber doch ganz ok.
Zur Story: Peter (Robert Downey Jr.) möchte schnell zu seiner hochschwangeren Frau nach Hause. Als es an Bord Ärger mit Ethan einem Passagier (Zach Galifianakis) gibt, werden beide aus dem Flieger geworfen und erhalten Flugverbot. Ohne Gepäck und Geld gibt es für Peter nur noch eine Möglichkeit um doch noch pünktlich zur Geburt zu kommen. Er muss sich mit dem durchgeknallten Ethan arrangieren und beide treten die lange Reise mit dem Auto an ...
Schon vom ersten Moment an ist klar wie sich das Verhältnis der beiden zueinander entwickeln wird und worauf es raus läuft. Beide Charaktere sind extrem unterschiedlich und das sorgt natürlich für Spannungen und lustige Momente. Die Story an sich ist nichts besonderes und wurde so oder ähnliches schon x-mal verfilmt - "Ein Ticket für Zwei" kommt der Sache am nächsten.
Das Herzstück des Filmes sind die beiden Hauptdarsteller. Robert Downey Jr. spielt routiniert auf und durch seine arrogante und anfangs steife Figur verlagern sich die Sympathien ganz klar zu seinem Partner. Zach Galifianakis spielt erneut einen durchgeknallten und psychisch angeschlagenen Typen - ähnlich wie in Hangover und das wieder sehr überzeugend. Man solls ja kaum glauben, aber genau auf diese Gegensätze baut der Film voll und ganz und es bleibt kaum Raum für weitere Nebenschauplätze oder andere Nebendarsteller.
Der Trailer von "Stichtag" ist nicht ganz fair und vermittelt einem das Gefühl hier einen weiteren "Hangover" serviert zu bekommen - völlig falsch. Im Vordergrund steht die Geschichte zweier Männern die so was wie Freunde werden inklusive der dadurch resultierenden ernsten Momenten. Als Komödie funktioniert "Stichtag" nur bedingt bis gar nicht. Der Trailer zeigt bereits fast alles was auch nur ansatzweise als lustig zu bezeichnen ist, wobei mehr als ein Schmunzeln bei mir zu keiner Zeit drin war. Garniert wird das Ganze durch einige plumpe und derbe Einlagen (z.B. das Einschlafritual von Ethan), die gar nicht zum Rest des Filmes passen und etwas aufgesetzt wirken.
Auf der Habenseite gibt es neben dem sympathischen Team noch einige schöne Landschaftsaufnahmen und auch die 90 minütige Laufzeit passt. Etwas Action wird auch geboten, der Ausbruch aus dem mexikanischen Knast ist bei mir hängen geblieben.
Wenn man mal was ruhiges zum Entspannen sucht, liegt man bei "Stichtag" schon richtig aber als Komödie funktioniert er nicht. Das schwache Drehbuch und die fehlende Tiefe lassen auch die ernsteren Momente nicht zur Geltung kommen und somit kann "Stichtag" nichts bieten was ihn über das Mittelmass hievt.
Nett - aber halt auch nicht mehr 5/10