Dima (Grigori Dobrygin) wünscht sich nichts mehr als endlich ein Auto zu besitzen um dadurch bei der hübschen Nastya (Ekaterina Vilkova) landen zu können. Leider fehlt es ihm am nötigen Kleingeld und deshalb hat sein Freund Max die deutlich besseren Karten bei ihr. Als er jedoch zum Geburtstag von seinem Vater ein Auto geschenkt bekommt scheint sich alles zum Guten zu wenden. Dummerweise steht da kein westlicher Nobel-Hobel vor der Haustür, sondern bloß ein alter zerbeulter Volga.
Nach anfänglicher Enttäuschung stellt Dima aber fest, daß der Volga etwas ganz besonderes ist und fliegen kann. Dies gelingt durch ein darin verbautes Teil, hinter dem auch ein gewisser Kuptsov her ist.
Kuptsov benötigt es um einen gigantischen Bohrer anzutreiben, der im Moskauer Untergrund nach Diamanten bohrt, dabei aber die Stabilität der ganzen Stadt gefährdet.
Während Dima versucht Nastya näherzukommen arbeitet er beim Blumenhändler Bakhram und verdient dank seines Wagens ordentlich Geld, entwickelt sich aber zu einem echten Idioten. Als sein Vater auf offener Strasse ermordet wird, entschliesst sich Dima dazu, die Fähigkeiten seines Volga einzusetzen um anderen zu helfen.
Recht schnell ist er der gefeierte Held „Black Lightning“, der den Bürger von Moskau ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Dadurch wird auch Kuptsov auf ihn aufmerksam und am Silvesterabend kommt es zum Showdown am Himmel über Moskau...
Russische Filme haben es nicht leicht in der Welt, speziell in der westlichen, vor allem wenn sie sich auf die Spuren der großen Hollywood-Vorbilder begeben. „Black Lightning“ ist auch so ein Fall. Im vergangenen Jahr war der Streifen der Kino-Hit in Russland, trotzdem schaffte er es hierzulande nicht in die Kinos. Stattdessen wurde er nun nur auf DVD veröffentlicht, was eigentlich schade ist, denn er kann ohne Probleme mit den US-Vorbildern mithalten.
Damit meine ich nicht nur die technischen Aspekte wie z.B. die Special-Effects, obwohl hier ganz klar mit einem für Hollywood-Verhältnisse minimalen Budget gedreht wurde. Nein, auch von Seiten der Handlung braucht sich diese Produktion nicht zu verstecken.
Selbstverständlich kann man keine Wunderdinge erwarten, aber die Stories von ähnlich gelagerten US-Blockbustern wie z.B. Spider-Man oder Zurück in die Zukunft, sind im Prinzip genauso platt und kaschieren diese Mankos meist durch Tempo, Effekte und Humor.
Was aber „Black Lightning“ darüberhinaus auszeichnet ist die Tatsache, dass er trotz aller Anleihen an diverse Hollywood-Streifen viel frischer und lebendiger wirkt. Dies liegt meiner Ansicht nach daran, dass es die Drehbuchautoren geschafft haben einerseits die eben typischen Hollywood-Zutaten gekonnt zu imitieren und andererseits diese mit einer Menge an russischem Lokalkolorit zu vermischen. Dadurch entstand eine Mischung, die mir persönlich einfach natürlicher wirkt, da das geschilderte Moskau unserem dt. Leben einfach näher ist, als das in den Staaten. Man sieht dies an den Szenen mit Dima`s Familie, die in einer kleinen Wohnung lebt und so gar nicht ausschaut wie die typische 08/15 Hochglanz-US-Familie mit strahlend weissen Zähnen, perfekt gesyltem Outfit usw.
Nicht nur der Lokalkolorit macht den Streifen anders, sondern auch die Tatsache, dass hier eine ordentliche Menge an Humor aufgefahren wird, der nie auf-dringlich wirkt und insgesamt eben auch europäischer ist. Damit meine ich, daß hier weniger laut und unter der Gürtellinie agiert wird.
Man könnte jetzt behaupten, diese Merkmale sprechen ganz klar für einen jugendfreien Film, welcher „Black Lightning“ natürlich auch ist, aber eben einer, der etwas mehr Charme besitzt als seine Hollywood-Konkurrenz.
Dazu tragen auch die Darsteller bei. Vor allem Hauptdarsteller Grigori Dobrygin wirkt jederzeit natürlich und glaubhaft. Neben ihm sticht aber vor allem Ekaterina Vilkova hervor, die nicht nur ausserordentlich hübsch zu sein scheint, sondern dasselbe Talent mitbringt wie ihr Partner Dobrygin. Die anderen Darsteller verblassen neben den beiden zwar etwas, machen ihren Job aber dennoch sehr gut.
Nach dem was ich hier gesehen habe, würde ich mich mal ausnahmsweise echt freuen eine Fortsetzung der Story zu sehen zu bekommen...
Fazit: „Black Lightning“ mischt gekonnt US-Vorbilder mit europäischem Lifestyle, unterhält dabei sehr gut über nahezu die gesamte Spielzeit und liefert uns endlich einen natürlichen europäischen Superhelden. Empfehlenwert!