Review

I spit on your grave (2010) Unrated

Der Titel „Ich spuck auf dein Grab“ steht in Sachen Originalität bzw. Trashfaktor einem Titel wie z.B. „Hügel der blutigen Augen“ (klare 10/10) in nichts nach. Auch hier handelt es sich um ein Remake, das Original habe ich nie gesehen. Regie führt Steven R. Monroe der bis jetzt ausschließlich im B-Film Bereich tätig war. Gute Horrorfilme sehe ich wirklich gerne, aber Folterfilme wie Hostel & Co. überschreiten für mich Grenzen und möchte ich einfach nicht sehen. Im Falle von „Isoyg“ hat mich ganz ehrlich der trashige Titel angelockt und neugierig gemacht. Meine Erwartungen an diesen Film waren nicht sehr hoch und irgendwie wusste ich schon vorher was auf mich zukommen wird. Mein Kurzfazit vorweg: Wie befürchtet – routinierter, inovationsfreier Backwood-Folter-Horror.

Die Story verläuft nach bekanntem Muster, am ehesten mit „The last house on the left“ zu vergleichen. Die attraktive Schriftstellerin Jennifer Hills verbringt einige Tage in einer einsamen Waldhütte um an ihrem Buch zu schreiben. Auf dem Weg zur Hütte fragt sie noch an einer Tankstelle nach dem Weg und macht sich direkt bei einigen Hinterwäldnern beliebt. Was dann kommt dürfte klar sein - und es wird hässlich.

Zu den Schauspielern gibt es genretypisch wenig zu sagen. Alle sind mir unbekannt, spielen aber nicht ganz genretypisch wirklich ordentlich. Die schwierigste Rolle hat natürlich Sarah Butler die die Jennifer spielt, ihr kauft man die Opfer- sowie auch die Rächer-Rolle durchaus ab.

Was macht „Isoyg“ nun richtig und was falsch? Obwohl völlig klar ist was kommt, gibt es gerade in der ersten Hälfte des Filmes eine gewisse Spannung, da man regelrecht drauf wartet bis der Film zur dunklen Seite wechselt. Wem es gefällt der wird auch an den recht brutalen Racheszenen seine Freude haben. Ich nicht wirklich und ich gebe zu ich konnte nicht immer hinsehen. Wobei zum Glück nicht immer voll drauf gehalten wird, sondern sich vieles auch im Kopf abspielt. Richtig übel sind auch die Vergewaltigungsszenen, die hart an der Grenze des Ertragbaren sind. Zumindest bei der gezeigten Gewalt gegen die Peiniger, gibt es einen großen und wichtigen Unterschied zu Filmen wie z.B. „Hostel“. Hier ist es irgendwie in Ordnung was Jennifer ihnen antut. Die haben damit angefangen und es nicht anders verdient - ging wahrscheinlich nicht nur mir durch den Kopf.

Was mir überhaupt nicht gefallen hat, sind die vielen Unklarheiten bzw. Logiklöcher. Nur eine kleine Auswahl: Wie kommt Jennifer aus dem Fluss? Woher hat sie neue Klamotten? Auch das Ende ist sehr abrupt und die brennende Frage was wird aus ihr wird komplett ignoriert. Klar stellt man in diesem Genre nicht gerne solche unbequemen Fragen, aber hätte mich schon interessiert und hätte dem Film ganz bestimmt nicht geschadet.

„I spit on your grave“ ist größtenteils innovationsfreie Zone und kurbelt lediglich Altbewährtes herunter. Inklusive kratergroßer Logiklücken und - sogar für dieses Genre - zu vielen offenen Fragen. Hat aber auch spannende Momente zu bieten und wird Fans des Genres zufrieden stellen. Ich fand es ok werde mir aber als nächstes mindestens eine Walt Disney Produktion reinziehen müssen, um das Gesehene zu verarbeiten ;-)

Wenig neues im Horror Genre – aber verfehlt seine Wirkung dennoch nicht 6/10

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