Die Rache der Frau!
Jennifer Hills, eine junge und recht talentierte Schriftstellerin wird auf ihrem Landsitz, von ein paar Landbubis geschändet und steigt nach ihrem ach so vermeintlichen Tod wieder auf und nimmt grausig Rache. Mehr Story, hat das Remake von Steven R.Monroe nicht zu bieten und dennoch ist dies eines der besseren Remakes, auch wenn es in Sachen Story kaum Neuerungen gibt. Die einzige Veränderung ist, das Rape - Part ordentlich knapp gehalten wurden ist und man auf allzu krasse Details verzichtet, trotzdem leidet man mit der jungen Frau, die wirklich sehr gut von Sarah Butler verkörpert wird, jede Minute mit. Der folgende Rache - Part, nimmt bei Monroe einen höheren Stellenwert ein und greift nicht nur vereinzelt Elemente des Torture Porn auf. Mit den "Rape&Revenge" - Flicks ist das so eine Sache, vor allem da das verursachende Motiv jener Rache, nicht jedem gefallen dürfte und in der früheren Exposition, eher ein neugieriges und offeneres Publikum angesprochen wurden ist. Auch in seinem Remake, ist Meir Zarchis feministische Rachefantasie trotz blasser, farbloser Hochglanzästhetik pure Exploitation, die immer wieder von überaus bösen Scherzen durchbrochen wird und dem ganzen einen ironischen Unterton verpasst. Schockieren mag das ganze nicht so recht, aber spannend und fesselnd ist es, auch wenn es fragwürdig ist, dem ganzen irgendwo einen Unterhaltungswert abzuschlagen. Monroe verzichtet auf Übertreibungen und gibt den Tätern Gesichter und ein bissl Tiefe. Vor allem ist es sehr überraschend, das einmal mehr auf politische Korrektheit geschissen wird und ein tumber junger Mann, der etwas zurückgeblieben ist, ebenfalls wie im Original zum Täterkreis zielt und das grausig böse Finale krönen darf. Chad Lindberg, den meisten bekannt aus "The Fast & Furios" verkörpert diesen anfangs schwach und dann doch sehr unberechenbar und erniedrigend, was genauso für Rodney Eastman zählt, der sich einst mit Freddy Krueger anlegen durfte. Größter Pluspunkt der Fieslinge ist allerdings Andrew Howard als zynischer und geradezu schizoider Dorfsheriff, der im geheimen ein normales Familienleben pflegt und sich nebenher als extremer und perverser Quälgeist entpuppt. Die einzige männliche Figur im Film, ein alter Mann (Tracey Walter aus "Batman" und "Das Schweiger der Lämmer") entspricht nicht dem Schema, was der Film der anfangs schwachen Jennifer entgegenstellt. Ohne große Höhepunkte steuert der Film auf seinen echten Höhepunkt zu, der in einigen extrem brachialen Szenen punktet, deren Effekte schon derart Over the Top und Grotesk sind, das man erstaunt ist und gleichzeitig immer wieder schmunzeln muss. "I Spit" anno 2010 ist kein zu 100% gnadenloser und gefühlskalter Kotzbrocken, sondern ein ambivalenter Thriller der in Lethargie schwelgt und sich in Schmerzen ergießt, wie selten ein Film in der letzten Zeit.
Fazit: Düsteres Remake mit einem wunderbar aufspielenden Cast und einem halsbrecherischen Make - up - Finale auf höchsten Niveau!