Review

Von toten Menschen…12.08.2008

Stephen King schreibt extrem viele Bücher, von denen sind die meisten gut, andere nicht. Indes klafft bei den Verfilmungen die Schere viel weiter auseinander…wenige sind gut, der Rest ist nix. Aktuellstes Beispiel ist der „Nebel“, den ich mir angesichts der vielen negativen Kritiken einfach mal erspart habe. Dennoch ist das alles irgendwie merkwürdig, denn die Geschichten würden sich gut für eine Verfilmung eignen, haben sie doch alles, was den Horrorfreund erfreut. Egal, was mich an diesem Film neben der detailgetreuen Schilderung eines kleinen Abenteuers am meisten erfreut, ist die Tatsache, daß man einige Darsteller sehr viel später in sehr vielen guten Filmen hat bewundern dürfen, River Rhoenix indes, der als einziger in der Geschichte einen vorzeitigen Tod stirbt, auch im Leben nicht lange durchgehalten hat. So geht es hier tatsächlich um tote Menschen…

Denn eine Leiche ist der Anlaß für vier Jungs, irgendwann in den fünfziger Jahren einfach mal loszuziehen. Die vier sind seit Ewigkeiten Freunde, unterscheiden sich stark voneinander und machen genau das, was auch wir in unseren unbeschwerten Kindheitstagen gemacht haben: sie haben Spaß. Für sie ist die Suche nach einer Leiche ein grandioses Abenteuer, für Erwachsenen aber natürlich nur Kram. Der Film aber schafft es, die wunderbare Zeit der Kindheit einzufangen und selbst kleine Erlebnisse zu großen Abenteuern werden zu lassen, so wie man es halt damals auch empfunden hat, wenn man nachts beim Zelten war. Vergleiche mit der Jugend heutiger Tage verbieten sich hier von selbst.

Und die Reise entlang eines Bahngleises hält einiges an Spannung und Spaß für die Jungs bereit, da ist dabei Wasserholen auf dem Schrottplatz, Überquerung einer Eisenbahnbrücke mit dem Zug im Nacken, Blutegelentfernung, Lagerfeuer, Zigaretten…wie man es geschafft hat, daß die Jungspunde während der Dreharbeiten rauchen durften, ist auch interessant. Am Ende dann, wenn die Leiche gefunden ist und man sich mit einer älteren Gang streiten muß, steht der Übergang ins Erwachsenenleben an. Die Freundschaften werden vergehen, neue werden sich finden, Schulwechsel mögen daran Schuld sein oder einfach nur andere Interessen. Und so ist der Film auch ein Trip zurück in die eigene Jugend, zwar sehr kurz, aber meine Güte, es ist ja auch nur eine Kurzgeschichte, die als Vorlage dient, warum also maulen…es ist doch alles dabei, Humor, Spannung und Hintersinn – sowie gute Musik und Herr Sutherland in einer frühen Rolle…8/10.

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