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Der Buchautor Gordi Lachance (Richard Dreyfuss) blickt in die Vergangenheit und erinnert sich an das größte Abenteuer seiner Kindheit.
Im Jahre 1959 zieht er (Wil Wheaton), mit seinen drei Freunden Chris Chambers (River Phoenix), Teddy Duchamp (Corey Feldman) und Vern Tessio (Jerry O´Connell) los, um die Leiche eines Jungen zu finden, der beim Blauberrpflücken wahrscheinlich vom Zug erfasst wurde. Aber sie haben Konkurrenz, denn Ace Merrill (Kiefer Sutherland) und seine Bande wollen sich durch das Finden der Leiche einen Namen machen. Für Gordie, Chris, Teddy und Vern wird dieser Fussmarsch eine Art Selbstfindung und zudem erleben sie jede Menge Abenteuer.

"Stand by me" basiert auf Stephen Kings Kurzgeschichte "The Body", Raynold Gideon (Starman) und Bruce A. Evans (Mr. Brooks) verfassten das liebevolle Drehbuch, während Rob Reiner (Misery, Harry & Sally) die Regie übernahm.
Herausgekommen ist eine Mischung aus Abenteuer und Drama die egal wie oft man sie schon gesehen hat, jedes mal aufs Neue fesselt und brillant unterhält. Jedes mal wenn ich mir "Stand by me" ansehe, werde ich an meine eigene Kindheit erinnert. Wir sind zwar nie losgezogen um eine Leiche zu sehen, aber es gab genügend abenteuerliche Trips. Und ich denke Jeder von uns der so eine Möglichkeit gehabt hätte, hätte sie auch genutzt. Genau wie die Vier, wäre Jeder in dem Alter neugierig eine Leiche zu sehen. Erst will man damit berühmt werden, doch das Blatt wendet sich im Finale.
Trotz der viel zu kurzen Laufzeit von knapp 85 Minuten haben unsere vier Freunde erstaunlich viel Persönlickeit. Da wäre Gordie, eigentlich der Klügste der Bande. Erzählte schon in seiner Jugend gerne Geschichten, schafft es locker aufs College. Leider ist er nur Luft für seine Eltern, seit sein großer Bruder starb, der übrigens in den Rückblenden vom jungen John Cusack verkörpert wird. Wil Wheaton übernimmt den jungen Gordie Lachance, Richard Dreyfuss das ältere Modell.
Zweitens hätten wir Chris Chambers, bester Freund von Gordie, doch er bewegt sich auf der falschen Bahn, wird oft von seinem Vater verprügelt. Wird in Castle Rock immer als Dieb beschimpft, doch in ihm schlummert ein herzensguter Kerl, auf den sich Gordie immer verlassen kann. Es ist wirklich schade um River Phoenix, der 1993 starb. Schon hier sind seine Qualitäten als Schauspieler eindeutig zu erkennen.
Weiter geht es mit Teddy Duchamp, dem Verrückten der Truppe. Auch er hat Probleme mit seinen Eltern. Sein Vater ein Kriegsheld, hätte Teddy vor einiger Zeit fast mal umgebracht, trotzdem vergöttert Teddy seinen Vater, der in einer Irrenanstalt sitzt. So mimt er auch gerne mal den Soldaten, was beim Publikum immer zum Lacher führt, im Gegenzug aber auch eigentlich traurig ist. Corey Feldmann macht hier einen tollen Job.
Als Schlusslicht Vern Tessio. Auf ihm wird immer herumgehackt in der Truppe. Er ist etwas stabiler gebaut, nicht sonderlich klug und lange nicht so risikobereit wie seine Freunde. Gespielt wird er von Jerry O´Connell.
Diese vier Charaktere, die alle ihre Päckchen zu tragen haben, erleben zusammen das Abenteuer ihrer Kindheit, dabei wird man fast vom Zug überfahren, muss sich mit Blutegeln herumschlagen und auch Ace Merrill, schon herrlich unsympatisch von Kiefer Sutherland gespielt, macht den Freunden das Leben schwer. Trotzdem lässt man sich im Kindeseifer nicht von diesem Abenteuer abbringen, das Höhen aber auch viele Tiefen mit sich bringt. Massig Humor, aber auch sehr einfühlsame und dramatische Momente.
Alles untermalt von einem genialen Score, zusammengestellt von Jack Nitzsche.

Mit diesem Film kann man für kurze Zeit in die eigene Kindheit zurückkehren. Für mich eindeutig der Höhepunkt in Reiners Filmographie, besetzt mit brillant agierenden Jungdarstellern. Auf der einen Seite sehr humorvoll, im Gegensatz immer traurig. Spannend bis zum eher bitteren Ende, leider viel zu schnell vorbei. Trotzdem ein kleines Meisterwerk.

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